Wie schon im letzten Jahr wurde von BsoulG-Records ein Open Air im Rahmen des Bad Saulgauer Altstadtfests veranstaltet. Genauer gesagt war unser Mischer Thimo der Chef und wir von COLESLAW, sowie eine ganze Reihe andere Leute, halfen ihm, wo wir nur konnten. Der eine mehr, der andere weniger. Das Ganze wurde nur aus Spaß an der Freude gemacht – sonderlich viel Gewinn war also schon im Vorfeld nicht zu erwarten. War auch gar nicht unser Ziel…
Zur Sache: Nachdem wir bereits in den Wochen vor dem Open Air Sponsoren gesucht sowie Flyer und Plakate verteilt bzw. aufgehängt hatten, wurde am Freitag auf dem Parkdeck beim „Drei König“ aufgebaut. Der Anhänger eines Lastwagens diente als Bühne, wobei er noch mit Paletten vergrößert und mit schwarzer Folie verschönert wurde. Links und rechts von der Bühne errichteten unsere beiden Handwerkspezialisten Thimo und Sédon ein Baugerüst, an dem diverse Werbebanner unserer Sponsoren aufgehängt wurden. Außerdem hatten wir einen Weizenstand samt Kühlwagen sowie einige Sonnenschirme, Stehtische und Biertischgarnituren auf dem Parkdeck. Irgendwann am Samstag Nachmittag waren wir schließlich fertig mit dem Aufbauen. Insgesamt sah das Ganze echt gut aus. Auf jeden Fall deutlich besser als im letzten Jahr, wobei es da auch schon nicht schlecht gewesen war.
Am Samstagabend war zunächst Hip Hop angesagt. Während MC SANTA FLOWS und EXTRA LARGE eine verkürzte Form ihres Programms vom Hoßkircher Seefest präsentierten und mit ihren Freestyles ganz gut ankamen, wurden zwei Gast-MCs aus Herbertingen von den meisten nur müde belächelt. Die waren eigentlich auch gar nicht engagiert – keine Ahnung weshalb die auf einmal auf der Bühne standen. Vermutlich hatte Valli alias MC SANTA FLOWS was damit zu tun…
Absolut sehenswert hingegen waren MALA HIERBA vom Bodensee. Ihre eher schnelleren, aber gut verständlichen Raps kamen sehr gut an. Für alle, die mit der Musik nicht so recht konnten, war zumindest optisch was geboten: Total komisch verkleidet hampelten die verschiedenen Bandmitglieder wie Behinderte auf der Bühne herum und brachten so nahezu jeden zum Grinsen. Trotzdem waren ihre Texte teilweise sehr tiefsinnig und durchdacht. Beeindruckend war außerdem ein kleiner Junge, der bei manchen Tracks rappte. Thimo, der von so was wirklich ne Ahnung hat, war jedenfalls sichtlich angetan von dem Kleinen.
Danach sollten eigentlich gleich wir spielen. Da unsere Judith jedoch krank geworden war und wir deshalb unser Set um eine halbe Stunde verkürzen mussten, sprang kurzerhand Mischer Heinz ein: Er spiete Keyboard, während ein Asiate dazu sang. Letzterer hatte eine enorm gute Stimme. Da schon nach wenigen Minuten die Technik verrückt spielte und der Drum-Computer den Geist aufgab, musste Sédon spontan bei den beiden schlagzeugen. Obwohl er zunächst überhaupt nicht wollte, macht er seine Sache gut. Heinz war mit dem Auftritt zwar nicht zufrieden, aber für uns war es enorm interessant, ihn auch mal musizieren zu hören, da er bei uns ja normalerweise nur am Mischpult sitzt.
Um kurz nach 23.00 Uhr waren schließlich wir dran. Gitarre und Bass eingestöpselt und los! Waren echt ziemlich viele Leute da. Angesichts der Tatsache, dass am selben Abend in Altshausen Beach Party war, überraschte uns das ziemlich. Nachdem wir ganz gut angefangen hatten, setzte auf einmal Jojos Bass aus. Sédon und Nippel spielten das Lied notdürftig zu Ende, während Jojo verzweifelt nach dem Fehler suchte. Nach ein paar Minuten war dieser dann gefunden und es konnte weitergehen. Die Stimmung war außerordentlich gut – selbst Pogo wurde vor der Bühne fleißig getanzt. Der defekte Bass sollte jedoch nicht der einzige Zwischenfall unseres Auftritts bleiben: Bei „Basket case“ war Nippels Gitarre so dermaßen verstimmt, dass Jojo ihm während dem Song zurecht böse Blicke zuwarf. Bei „Word up“ passierte Sédon ein Missgeschick: Das China-Becken seines nigelnagelneuen Tama-Schlagzeugs flog mitsamt Ständer krachend zu Boden, als er es spielte. „Auf oimal war’s nemme do!”, erklärte Sédon nach dem Auftritt total entsetzt. Immerhin ging das gute Stück bei dem Aufprall nicht kaputt. Witzigerweise sollte dem Schlagzeuger von GUNFIRE am Sonntagabend genau dasselbe passieren. Nächstes Jahr bauen wir einfach ein breiteres Schlagzeugpodest, dann fliegt nix runter…
Den Leuten (den meisten zumindest) schien unser Auftritt sehr zu gefallen. Trotzdem waren wir mit unserem Spiel eher unzufrieden. Neben ein paar wirklich ordentlichen Auftritten in der letzten Zeit, war das mit Abstand der schlechteste. Ist natürlich blöd, wenn das ausgerechnet in der Heimatstadt passiert. Vor allem, wenn man dort schon ne ganze Weile nicht mehr gespielt hat. Na ja, ein paar Songs waren schon okay, aber insgesamt hat’s einfach nicht so richtig gepasst. Bis zur Musiknacht muss das wieder besser werden…
Am Sonntag präsentierte Liedermacher MARKUS MIELERT bereits am frühen Abend sein Programm mit Songs aus aller Welt. Neben deutsch sang der Vielgereiste auch spanisch und französisch. Seine Vorstellung war enorm gut – auch wenn zu der frühen Stunde nicht allzu viele Zuhörer anwesend waren. Ab 20.00 Uhr füllte GUNFIRE aus Mengen mit Crossover das Parkdeck. Der Auftritt der sechs Jungs kam sehr gut an! Uns überzeugten vor allem ihre neuen Eigenkompositionen, die sie zwischen ihren Coversongs präsentierten. Wir sind gespannt auf die CD, die bald aufgenommen wird…
Nach GUNFIRE war am Sonntag bereits um 22.00 Uhr Schluss. Typisch Bad Saulgau halt. In Rekordzeit bauten die BsoulG-Records-Helfer und wir die Bühne ab. Mit der Resonanz waren Thimo und seine Mannen insgesamt sehr zufrieden.
Den nun folgenden Leuten gilt besonderer Dank, da sie durch ihre tatkräftige Arbeit das Open Air überhaupt erst möglich gemacht haben: Thimo, Sigi, Manne (trotz allem…), Jonne, Stefan, Strauß, Raidi, Pasl, Heinz, Traktorenmeister Zimmi, Sande, Bommel, Bauser, und Änsge.
Wir danken den Sponsoren: Café Normal, mts Maschinebau GmbH, Kopie und Druck GmbH, Getränkevertrieb Zimmermann, Fahrschule Meschenmoser, Augenoptik Klaus Nerlich, GL-Trans GmbH sowie Fotostudio Ingo Rack.
Außerdem danken wir: Familie Rimmele für den Starkstrom und das Entgegenkommen, allen verständnisvollen Anwohnern, Häberle’s Schwenkgrill, Papa und Opa Schönegg, der Lackiererei Beutinger und NICHT der Weinhandlung Henkel.