Liebe Leute aus Bad Saulgau und Umgebung, seid ihr schon mal mit Navi nach Offenburg gefahren? Je nach Fabrikat und Einstellung wird euch die Route über Sigmaringen, Rottweil usw. (direkter Weg, aber ein mords Gegurke) oder die Route über Reutlingen, Stuttgart usw. (riesen Umweg, aber dafür über die A8 und A5) empfohlen. Wir waren an jenem Samstag mit zwei Fahrzeugen unterwegs und haben von Dürmi (Residenz unseres Tontechnikers) aus parallel beide Routen ausprobiert. Ergebnis: Es macht keinen Unterschied! Zeitgleich kamen wir in Offenburg im Stud an.
Dort verluden wir unser Equipment, checkten Sound und begrüßten neben den Kollegen von SNAFU einige Leute aus dem Stud. Ehrenamtliches Engagement für einen Kulturverein scheint etwas sehr Beständiges zu sein: Mehrere Gesichter kannten wir noch von unseren vergangenen Stud-Konzerten. Beispielsweise einen netten Kerl an der Technik namens Martin oder auch einen netten Kerl in der Stud-Kneipe, der uns sowohl 2010 und 2012 als auch 2017 leckere Schinken-Käse-Baguettes mit zwei Soßen gezaubert hat. Klasse! Wir fühlten uns sofort wie zu Hause. Noch mehr, als sich mit Eva eine ehemalige Bad Saulgauerin, die mittlerweile im Schwarzwald wohnt, zu uns gesellte. Unter einem riesigen Hendrix-Portrait, das in der Stud-Kneipe hängt, speisten, tranken und quatschen wir. Ebenfalls erwähnenswert: Der bandeigene Getränkekasten, den das Stud-Team mit zig verschiedenen Flaschen (von Club-Mate über Löschzwerg bis zum Maibock) für uns befüllte. Top!
Gegen 22:00 Uhr ging es mit Live-Musik los und es begaben sich mehr und mehr Leute aus der Stud-Kneipe rüber in die Stud-Halle. So auch wir. Die Kollegen von SNAFU präsentierten auf der Bühne eine Kostüm-Party und spielten nebenbei ein paar Pop-Rock-Songs. Mit NASA-Raumanzügen im heißen Scheinwerferlicht? Kann man mal machen. Die Jungs von SNAFU schienen das jedenfalls gewohnt zu sein. Sie performten trotz Hitze und Schwerkraft völlig schwerelos.
Gut 90 Minuten später begaben wir uns auf die Bühne und rockten mit den Songs unserer aktuellen CD „Black Heart Fairytales“ in die Geisterstunde hinein. Analog-Fan Jürgen hatte am FOH seine helle Freude und glasige Augen, weil da ein Venice F32 Mischpult stand. Von der Haptik begeistert schob er die Regler in die richtige Position, während wir mit Hingabe durch unser Set rockten. Das Publikum bestand aus vier bis fünf Dutzend Leuten und genau wie in unserem bandeigenen Getränkekasten war auch hier Vielfalt geboten: Vom stillen Genießer über den wilden Pogo-Tänzer bis hin zum Sound-Experten, der Jürgen begeistert über die Schultern schaute („Alter, wie machst du das?“), war alles dabei. Da gaben wir gerne alles! Ällös. Gegen halb 1 beendeten wir unser Set mit „Hell Breaks Loose“ und wurden von lautstarken Zugabe-Forderungen zurück auf die Bühne geholt. Mit „Show For Me“ kamen wir diesem Wunsch gerne nach. Vielen Dank, Offenburg!
Zu später Stunde wechselten bei interessanten Gesprächen noch ein paar COLESLAW-CDs ihre Besitzer. Nebenbei verräumten wir unser Equipment. Gegen halb 2 sagten wir Tschüss zum großartigen Stud-Team und merkten bei dieser Gelegenheit an, dass wir gerne mal wieder kommen. Unser Gitarrist düste den Bus unseres Schlagzeugers ein paar Kilometer durch Offenburg, wo dieser mit seiner besseren Hälfte bei Bekannten nächtigte. Im SEAT unseres Bassisten ging es im Anschluss für den Rest vom Fest zurück nach Oberschwaben. Bei strömendem Regen. Direkter Weg. Mords Gegurke. Gegen 5 lagen alle im Bett. Wenige Stunden später geschah etwas Sonderbares: Jürgen blieb im Bett liegen, während Jojo und Nippel um 9:30 Uhr gemeinsam einen Gottesdienst besuchten.
Ein herzliches Dankeschön geht raus an: Martin, Dirk, Gregor, den Baguette-Mann, den Getränkekasten-Mann und an alle andere Leute, die dem Kulturförderverein Stud e.V. angehören oder diesen unterstützen. Tolle Sache!