10.06.2017

TOUR DIARY – 27.05.17 | FRIEDBERG, Zelt, Frühlingsfest

Auf einem klassischen Zeltfest in ländlichen Gefilden hatten wir seit Jahren nicht mehr gespielt. Daher kam die Anfrage des MV Friedberg etwas überraschend. Der Verein wollte beim Frühlingsfest 2017 neue Wege gehen und am Samstag eine Rocknacht veranstalten. Das hörte sich gut an. Wir sagten sofort zu. Auch die Kollegen von POWERAGE waren mit von der Partie. Einer zünftigen Rocknacht stand also (fast) nichts mehr im Wege.

In Friedberg angekommen, trafen wir unter den Vereinsmitgliedern ein paar Gesichter, die wir schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatten. Wie doch die Zeit vergeht! Die Kollegen von POWERAGE hatten wir erst zwei Jahre zuvor bei einem gemeinsamen Gig gesehen, aber weder wir, noch die Kollegen konnten sich so richtig erinnern. Muss wohl am fortgeschrittenen Alter liegen. Vor allem bei den Kollegen. Supernette, unkomplizierte und tiefenentspannte Typen, die schon seit 17 Jahren gemeinsam Mucke machen.

Nach dem Aufbau checkten POWERAGE und wir in aller Ruhe Sound. Vom MV Friedberg wurden wir bestens versorgt. Egal, an welchen Stand man lief – sofort schauten einen mehrere Leute an und fragten, was es sein darf. Nix Besonderes denkt ihr? Von wegen! Auf manchen Zeltfesten muss man erstmal erklären, dass man von der Band ist und daher – warum sollte man sonst in einer Band spielen? – Bier und Spezi umsonst bekommt. War in Friedberg alles kein Problem. Die Feschdwuschd, die wir zu solchen Anlässen gerne essen, war Weltklasse.

Zeltfeste haben in den vergangenen Jahren mit rückläufigen Besucherzahlen zu kämpfen. Ob da wohl Leute zu einer Rocknacht kommen? Zumal diese noch nicht etabliert ist? Sie kamen! Ab 20:00 Uhr füllte sich das Zelt schleppend, ab 21:00 Uhr zügig mit Leuten. Erfreulicherweise waren große Teile des Publikums – so was sieht das geschulte Auge – nicht „einfach so“, sondern gezielt wegen der Rocknacht da. Sehr schön! Auch Prominenz aus der lokalen Szene war anwesend. Zum Beispiel Gerhard, den wir aus dem MMBS kennen. Oder Ex-Halder von den Ex-CHAINDOGS. Oder Krimiautor Michael Boenke. Wir freuten uns und hielten mit allen ein Schwätzchen.

Vor rund 300 Leuten betraten wir gegen halb 10 die Bühne und starteten in ein langes Set aus alten Klassikern (haben wir so was?) und neuen Songs (haben wir so was?). Nach der traditionellen Aufforderung unseres Gitarristen, einen Fuß vor den anderen zu setzen und nach vorne zu kommen, konnte sich die Kulisse im Zelt echt sehen lassen. Wir blickten in zig Augenpaare. Vom bangenden Rocker bis zu tanzenden Mädels war alles dabei. „Your Serenity“ widmeten wir Donald Trump, „Aldrin“ Michael Boenke und „Dead Tomorrow“ dem kürzlich verstorbenen Chris Cornell. Zwei Drittel der Widmungen waren positiv gemeint. Die Stimmung stieg und aus den 300 Leuten im Publikum wurden nach und nach rund 400. Da Holger nicht da war, konnten wir mit „Closer Tonight“ endlich mal wieder eine Ballade auspacken. Bumm-zack, bumm-bumm-zack. Wer glaubt, Holger dennoch gesehen zu haben, hat ihn höchstwahrscheinlich mit Volker, dem Drummer von POWERAGE verwechselt. Gegen Ende unseres Sets fuhren wir mit „Lost On The Way“, „Pathetic Girl“ und „Hell Breaks Loose“ die härteren Geschütze auf und sagten Tschüss. „Zugabe!“ rief das Publikum. „Klar!“ sagten wir und spielten noch ein bisschen weiter, ehe wir uns abschließend bedankten und verbeugten. Eigentlich müssten wir unseren FOH-Mann Jürgen an dieser Stelle immer auf die Bühne holen. Oder zu ihm nach unten kommen. Andererseits… vielleicht wollen FOH-Leute auch einfach in Ruhe gelassen werden? Vielen Dank, Friedberg!

Nach uns machten sich die Kollegen von POWERAGE bereit und rockten mit zünftigen AC/DC-Klassikern in die Geisterstunde hinein. Wir geisterten durchs Zelt und hatten großen Spaß. POWERAGE-Frontmann Otto hatte uns beim Aufbau gestanden, einen Hörschaden zu haben. Nach der energiegeladenen Show („High Voltage“ und so) wunderte uns nix mehr. Uns klingelten noch am nächsten Morgen die Ohren.

Liebe Leute vom MV Friedberg und drumherum… es freut uns, dass ihr eine Rocknacht auf die Beine gestellt habt und mit einer sehr guten Resonanz belohnt wurdet! Wir hatten großen Spaß und sagen VIELEN DANK an Armin, Uli, Heike, Katha, Harald, Matthias, Katja, Petra und an alle anderen Leute, die zu der gelungenen Veranstaltung beigetragen haben. Außerdem danken wir den supernetten Kollegen von POWERAGE. Gerne mal wieder!