Im zwanzigsten Jahr unseres Bandbestehens haben wir es endlich geschafft: Wir spielen in Stadien! Dass die Prinoth Arena nicht ganz voll wurde, die Örtlichkeit mit Corona zu tun hatte und die Bühne neben dem Stadion stand, soll an dieser Stelle lediglich eine Randnotiz sein. 😉 Jedenfalls… herzlich willkommen zu unserem ersten öffentlichen Konzert seit Beginn der Corona-Pandemie!
Unsere Freunde von BRENNPUNKT hatten mit einem 3G-Konzept zu ihrer CD-Release-Party nach Herdwangen eingeladen und das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen. Nach einer (in Anbetracht der langen Corona-Pause) bitter nötigen Bandprobe düsten wir mit großer Vorfreude gen Bodensee. Unser FOH-Mann Jürgen konnte leider nicht mit dabei sein, weil ihn ein heimtückischer Tinnitus plagt. Daher waren wir froh, dass mit Florian am Sound und Heinz am Licht kompetente Leute vor Ort waren. Unser Soundcheck lief wie am Schnürchen.
Im Anschluss streiften wir übers Open-Air-Gelände und hatten eine sehr gute Zeit mit BRENNPUNKT und deren Gefolge sowie den besagten Jungs von der Technik. Besonders freuten wir uns, dass mit Patrick & Co. eine Clique auftauchte, die bereits vor 15 (!) Jahren einige COLESLAW-Konzerte besucht hatte. Das Wiedersehen war herzlich und wir schwelgten in alten Zeiten. Auch die coolen Jungs vom Imbiss, die uns hervorragende „Schmotzbalga“ servierten, seien an dieser Stelle erwähnt. Während wir eine gute Zeit hatten, füllten sich das Gelände und das angeschlossene Vereinsheim mit gut 100 Leuten.
Gegen 21:00 Uhr betraten wir die Bühne. Bonsai von BRENNPUNKT kündigte uns euphorisch an und sorgte mit seinen Worten dafür, dass wir gerührt und nostalgisch waren, als wir mit „Saving My Anger“ losrockten und im Anschluss weitere Songs in die Abendhimmel bliesen. Auch neue Stücke wie „To The Bone“ hatten wir im Gepäck. Das interessierte Publikum versammelte sich vor der Bühne und quittierte unsere Songs mit jeder Menge Applaus. Wir spielten nach unserem Empfinden ein solides und tightes Set. Wer glaubt, dass wir das jedes Mal schreiben, kann ja mal das Tour Diary vom September 2020 lesen. An dieser Stelle möchten wir erneut Florian & Heinz an der Technik erwähnen, die einen hervorragenden Job machten. Wir fühlten uns auf der Bühne pudelwohl und freuten uns in jeder Hinsicht. An so einem Abend ist eine Zugabe fast schon obligatorisch und das Publikum verlangte in der Tat danach. Also bliesen wir zu guter Letzt „Show For Me“ in die laue Sommernacht, sagten DANKE, verneigten uns und räumten die Bühne für die Jungs von BRENNPUNKT, die gerade ihre rot-weiße Band-Garderobe anlegten.
Die Lokalmatadoren trieben die gute Stimmung im Anschluss weiter in die Höhe und sorgten dafür, dass das Publikum noch näher vor die Bühne rückte. Für BRENNPUNKT, die sich kurz vor Corona gegründet hatten, war es der erste öffentliche Auftritt überhaupt. Die Euphorie drang den Jungs aus jeder Pore. Mit großer Spielfreude und deutlich tighter als noch vor einem Jahr präsentierten Frontmann Gaby, Gitarrero Bonsai, Basser Gudze und Drummer Alex die Songs der neuen CD „Anti:Held“ sowie „ältere“ Stücke, wobei BRENNPUNKT in unserer Zeitrechnung eigentlich nur neue Stücke hat. Wir lauschten dem gelungenen Auftritt mit Freude, Bier und Apfelschorle.
Im Anschluss ging die Nacht im angeschlossenen Vereinsheim weiter, wo ein DJ eine ziemlich krude Mischung auflegte. Er war jedoch stets offen für unsere Songvorschläge und so kam es, dass zwischen „Coco Jambo“ und diversen Après-Ski-Nummern auch mal SYSTEM OF A DOWN und GREEN DAY liefen. Wir freuten uns sehr über diese „Verschnaufpausen“ und trommelten wild auf den Stehtischen mit. Unser Drummer verteilte überall COLESLAW-Sticker. BRENNPUNKT-Gitarrist Bonsai ließ sich von der ausgelassenen Party-Stimmung nicht aus der Ruhe bringen. Zigarillo-rauchend sinnierte er über die gute, alter Zeit, als er mit seinem Moped viele Kilometer durch eisige Kälte fuhr, um zum Plattenladen zu gelangen und eine Doppel-LP von GUNS N‘ ROSES zu erstehen. Ihr merkt vielleicht… der Bursche ist schon etwas älter… 😉
Ein echtes Highlight war ein spontan anberaumtes Flaschendrehen. Erste Aufgabe: Sédon eine Ohrfeige geben. Die Flasche drehte sich und zeigte auf Nippel. Er erfüllte diese Aufgabe souverän. Sédon schaute kurz irritiert, kapierte aber sofort, dass Flaschendrehen gespielt wurde und kam mit an den Stehtisch. Nächste Aufgabe (übrigens ein Vorschlag von BRENNPUNKT-Drummer Alex): BRENNPUNKT-Sänger Gaby die Hose runter ziehen. Die Flasche drehte sich und zeigte auf Sédon, der sich sofort auf den Weg machte. Gaby stand am Tresen, hatte lässig einen Arm aufgelegt und war in ein Gespräch vertieft. Es sind nun mehrere Szenarien denkbar. Alle Szenarien, in denen das Opfer die Gefahr ahnt und sich wehrt, können wir ausblenden, denn Sédon bekam die Hose zu fassen. Auch an diesem Punkt sind mehrere Szenarien denkbar. Erstens: Es passiert dank Gürtel gar nix. Zweitens: Die Hose geht runter, aber die Shorts bleiben oben. Drittens: Nun ja. Genau das passierte. Das halbe Vereinsheim brach in Gelächter aus. Gaby reagierte äußerst cool, blickte grinsend an sich runter und brachte die „Bescherung“ in aller Seelenruhe wieder in Ordnung.
Jojo und Gudze stellten mit Blick auf ihre Bandkollegen (und die Uhrzeit) nüchtern fest, dass es Zeit war, die Segel zu streichen. Gesagt, getan! Bis dato waren nur witzige Dinge passiert, ohne dass irgendwer oder irgendwas Schaden genommen hatte. Ein perfekter Zeitpunkt, sich herzlich zu verabschieden und nach Hause zu fahren. Auf dem Heimweg gab es die Gelegenheit, sich den Abend nochmals durch den Kopf gehen zu lassen.
Für eine in jeder Hinsicht gelungene Rock’n’Roll-Nacht bedanken wir uns bei BRENNPUNKT (Bonsai, Gaby, Gudze und Alex samt Thomas & Crew), Florian am Sound, Heinz am Licht, Patrick & Co., den Jungs vom Imbiss (inklusive DJ), Gabys Hose und bei allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben (SV Herdwangen & Co.).