Tag 3 unserer Tour mit KRUCIPÜSK. Wir trafen die Tschechen in alter Frische und düsten Richtung Heuchlingen. In Ulm machten wir Halt. Direkt vor dem Ulmer Münster wurden wir von einer Horde Mädels angesprochen. Junggesellinnen-Abschied. Wir kauften ein paar Schnäpse und Lose. Holger steckte den Mädels, dass Tomáš in Tschechien ein sehr bekannter Sänger ist. Die Folge war eigentlich absehbar: Die Mädels wollten natürlich eine Kostprobe hören. Was dann allerdings passierte, war überhaupt nicht absehbar: Tomáš intonierte in voller Inbrunst die deutsche Nationalhymne. Wir lachten Tränen.
Im Anschluss schauten wir mit den Tschechen das Ulmer Münster an und aßen an einer Imbiss-Bude eine paar Brat- und Currywürste.
Weiter ging die Fahrt. In Heuchlingen angekommen begrüßten wir Veranstalter Holger Witzenleiter („Blitzableiter“) und seine Kollegen aus dem Schlicker. Strenger Laden. Auch unser Holger hatte dort zu seiner aktiven Zeit schon mal gespielt. Ibral war der Kerle scho. Ibral.
Wir checkten in Ruhe Sound und warteten im Anschluss auf das Abendessen. Eigentlich war für 18.00 Uhr Pizza angekündigt gewesen. Als gegen 20.00 Uhr immer noch nix da war und wir und die Tschechen extrem hungrig waren, fragten Nippel und Holger freundlich (!) in der Küche nach dem Stand der Pizza. Das ganze Schlicker-Team war sehr nett und entspannt, doch keine Regel ohne Ausnahme: Die Dame in der Küche stauchte sowohl Nippel als auch Holger kräftig zusammen. Dennoch zahlte sich unsere Hartnäckigkeit aus: Die Pizza kam!
Nachdem wir lange Zeit befürchtet hatten, dass keine Leute kommen würden, füllte sich der Schlicker ab 21.00 Uhr zunehmend. Vor ca. 50 Leuten rockten wir los und gaben kräftig Gas. Das Schlicker-Publikum zeigte sich sehr interessiert und aufgeschlossen. Wir hatten sehr viel Spaß und gaben alles. Da der Merch-Stand am hinteren Ende des Konzert-Raums gut beleuchtet war, sahen wir Holger kräftig mitrocken. Sehr zufrieden räumten wir nach ca. 50 Minuten die Bühne. „Männer, heute hatten wir richtig geilen Sound!“, meinte Jürgen. Yes.
Nach uns KRUCIPÜSK. Mal wieder ein Sound-Brett der allerersten Güte. Der Saal rockte kräftig mit. Beim vierten Song „Druide“ überraschten uns die Tschechen mit einem besonderen Schmankerl: Nachdem Holger am Nachmittag erklärt hatte, was ein „Drui-Bier“ (Bier um 15.00 Uhr) ist, sangen die Jungs statt „DRUIDE, DRUIDE! Ratatatatatatatata“ plötzlich „DRUI-BIER, DRUI-BIER! Gluckgluckgluckgluck…“ 😀 Hahaha, wir konnten uns vor Lachen kaum auf den Beinen halten! Fetter Shit. Auch „Ahoj“ und die anderen Brecher wurden ein weiteres Mal würdig zelebriert. Drummer Vojta hatte an verschiedenen Stellen sichtlich Mühe, sich die Getränke, die er vor der Show zu sich genommen hatte, nicht anmerken zu lassen. Gitarrero Jarmut hatte beim letzten Song mit einer gerissenen Saite zu kämpfen und musste beim Gitarrensolo improvisieren.
Die Party im Anschluss an die Shows war üppig. Aber so richtig. Eigentlich hätten wir der Küchen-Frau den Rauch reinlassen sollen, aber das war nicht nötig, da selbst die Hausherren kräftig qualmten. Auch die Bier-Auswahl im Schlicker war vorzüglich, bis die Nacht zum Morgen wurde. KRUCIPÜSK nächtigten bei Bobby in einem Haus direkt neben dem Schlicker. Wir übernachteten bei einem Mädel namens Sue in Heidenheim, wo trotz der späten (bzw. frühen) Stunde noch ein Flasche Wein geköpft wurde. Sue hatte riesengroße Hunde. Die waren aber total lieb. „Sind beides Pazifisten“, pflegte sie immer wieder zu sagen. Na Gott sei Dank.
Für einen weiteren unvergesslichen Abend bedanken wir uns bei: Holger „Blitzableiter“ Witzenleiter, Bobby, den anderen Leuten aus dem Schlicker und bei Sue. Bei der Küchenfrau bedanken wir uns NICHT.
