19.03.2011

TOUR DIARY – 13.03.11 | STUTTGART, Zwölfzehn

Tag 4 und „großes Finale“ unserer Tour mit KRUCIPÜSK. Im Anschluss an ein improvisiertes Frühstück ging die Fahrt weiter. Nachdem wir auf unserer Reise bereits eine Glühbirne gewechselt hatten, tropfte nun plötzlich Kühlwasser aus dem Heinzelmann-Bus. Holger und Sédon lokalisierten mehrere Lecks im Schlauch und klebten das Ganze mit Gaffer-Tape (DAS Musiker-Werkzeug schlechthin).

Bei fettem Sound von BLACK STONE CHERRY (wenigstens der CD-Player funktionierte einwandfrei) düsten wir nach Stuttgart und checkten dort im Astoria Hotel ein. „Wer will, kann nach dem Check In mit uns in die Innenstadt gehen“, hatten wir den Tschechen gesagt. Jedoch schliefen alle im Hotelzimmer ein. Fast alle. Nur Basser Richard schloss sich unserem Spaziergang über die Königsstraße an und machte unterwegs zig Fotos. Holger, Jojo und Richard tranken einen Kaffee im Starbucks, während Nippel und Sédon bei „Ützel Brützel“ einen Döner mampften.

Am späten Nachmittag ging’s ins Zwölfzehn. Mal wieder wurde ausgeladen. Die Tschechen packten (wie schon die Tage zuvor) bei unserem Equipment genauso mit an, wie bei ihrem eigenen (umgekehrt natürlich auch). Keine Selbstverständlichkeit. Klasse Jungs. Aber so was von.

Der Soundcheck verlief reibungslos. Das Publikum lies (wie eigentlich immer in Stuttgart) lange auf sich warten, aber irgendwann kamen Leute. Zwar war auch der letzte Abend unserer Tour nicht wirklich gut besucht, aber ein weiteres Mal müssen wir konstatieren: Alle Anwesenden (ALLE!) waren restlos begeistert, als zunächst wir und dann KRUCIPÜSK den Club rockten.

Wir spielten uns den Arsch ab und verließen nach rund 50 Minuten (inklusive einer vom Publikum geforderten Zugabe) hochzufrieden die Bühne. „Good show“, meinten die Tschechen. Zu unserer großen Freude waren – neben einigen anderen Bekannten – der unglaubliche Dr. Modula und Christian Fiedler ins Zwölfzehn gekommen. Auch Peter „Heavy Hippo“ Hipp war am Start. Und Krischbää. Nicht zu vergessen: Felix und seine kranke Bande, die tanzten wia it ganz bacha. Als die Jungs von KRUCIPÜSK am Ende nochmals „Druide“ (bzw. „Drui-Bier“) präsentierten, gab es kein Halten mehr. Nahezu alle Leute standen vor der Bühne und gingen ab, als gäbe es kein Morgen. Brecher. Ein würdiges Tour-Finale!

Im Anschluss an die Shows wurde kräftig gefeiert. Und wie! Irgendwann schloss das Zwölfzehn seine Pforten und wir mussten ins Oblomov ausweichen. „Das macht nie zu!“, hatte Alt-Stuttgarter Jojo erklärt. Tja, um halb sechs war es dann aber doch so weit: Wir mussten gehen. Sédon und Nippel irrten auf der Suche nach dem Hotel betrunken durch die Innenstadt. Holger trank mit den KRUCIPÜSK-Jungs einen letzten Tequila und dann ging’s ebenfalls nach draußen in die Nacht. Jürgen, der sich um halb drei in den Zug gesetzt hatte, begann um diese Zeit in Dürmentingen bereits seinen Arbeitstag. Da soll noch einer sagen, wir hätten auf Tour nicht alles gegeben! 🙂

Die Nacht war kurz. Holger gehört zu der seltenen Spezies von Menschen, die Saufen können bis zum Abwinken und trotzdem am nächsten Morgen als erstes an die Zimmertür hämmern, wenn jemand nicht zum Frühstück erscheint. Nippel hüpfte aus der Dusche und meinte: „Ich komm gleich!“ Sédon murmelte im Bett liegend: „Hä? Wa isch los?“ Frühstück gab’s für beide keins mehr. Sédon musste sogar auf die Dusche verzichten. Trotzdem warteten wir vor dem Hotel noch eine ganze Weile auf „Delay-Man“ Richard. 🙂

Nach einer grandiosen (!!!) Zeit war es dann leider so weit: Wir verabschiedeten uns herzlich von KRUCIPÜSK und tauschten verschiedene (weitere) Kontaktdaten aus. Vielleicht klappt’s ja mal mit einem Wiedersehen in Tschechien…

Jojo lenkte den Bus zielsicher gen Heimat. Im MMBS angekommen, musste der arme Crispin, der mit uns unterwegs war, für den erkrankten Alfons einspringen. Als wir unser Gefährt geputzt hatten, brachten wir es zurück zur Autovermietung Heinzelmann. Mit fachmännischem Blick wurden die Löcher im Kühler-Schlauch inspiziert: „Das war ein Marder!“ Ah ja. Schön.

Vielen Dank: Tobi und den anderen Zwölfzehn-Leuten.

Díky moc: Tomáš, Vojta, Jarmut, Richard & Standa! It was so fucking great with you guys! Tý vole!!! See you.