Kleine Vorgeschichte: Unser Drummer Sédon und unser Mischer Jürgen hatten in der Woche vor diesem Auftritt mit dem Mountainbike die Alpen überquert – und zwar komplett ohne EPO! Eine respektable Leistung! Sédon feierte diesen sportlichen Erfolg gebührend auf dem Altstadtfest. Blöd nur, dass am nächsten Morgen bereits um 10.00 Uhr eine Bandprobe anstand. Sédon auf dem Altstadtfest zu Nippel: „Ich kann morgen früh sicher nicht fahren! Kannst du mich um viertel vor zehn abholen?“ Nippel hatte natürlich vollstes Verständnis und willigte ein. So kam es, wie es kommen musste: Done feierte die ganze Nacht und versumpfte schließlich in der Mausefalle. Als Nippel am nächsten Morgen um viertel vor zehn bei ihm auf der Matte stand, lag Sédon betrunken im Bett und schlief tief und fest. Sédons Mama fand das Ganze mal wieder überhaupt nicht zum Lachen und schimpfte wie der Teufel: „Wia kama au so saufa??“ Nippel versuchte sie (wie immer bei solchen Vorkommnissen) zu beruhigen und wartete geduldig, bis sich Sédon gerichtet hatte. In der Zwischenzeit telefonierte er mit Jojo: „Bist du schon im Bandraum?“ – „Ich wollte gerade losfahren!“ – „Lass dir Zeit, Sédon war gestern zu lange auf dem Altstadtfest und liegt noch im Bett!“ – „Nee, oder?“ Kurzum: Ein ganz normaler Arbeitstag bei der Kapelle COLESLAW! 🙂
Irgendwann waren wir dann aber alle im Stinnes und probten unser Set durch. Sédon zeigte ausgesprochene Spielfreude und trommelte so lange, bis sein Rausch nachließ. Als auch Jürgen am Start war, fuhren wir nach Kisslegg zum Get Stoked Open Air. Unterwegs aßen wir in Weingarten zu Mittag. Bei den Geschichten, die Jojo vom Wacken (böses Metal-Festival) erzählte, konnte einem echt der Appetit vergehen…
In Kisslegg angekommen, erfuhren wir, dass sich das Programm aufgrund der Absage einer Band um eine Stunde nach hinten verschob. Somit hatten wir keinen Zeitdruck mehr und konnten es gemütlich angehen lassen. Tja, wenn wir das gewusst hätten, hätte Sédon eine Stunde länger schlafen können. So musste er sich eben mit Konter-Bieren begnügen. Immerhin waren die umsonst!
Um 16.00 Uhr enterten wir als dritte Band des Tages die Bühne. Direkt vor uns hatten die Kollegen von PARKER LEWIS (inklusive neuem Gitarristen) das Festivalgelände gerockt. Nach ihrem Pop-Punk ging’s nun also etwas härter weiter. Das Festivalpublikum war bereits von zwei Tagen Rock’n’Roll-Leben gezeichnet und ungefähr so fit wie unser Schlagzeuger. 🙂 Auch wenn gerade einmal knapp 40 Leute vor der Bühne standen, war die Stimmung gut. Ein paar aufmerksame Zugucker, ein paar textsichere Sängerinnen, ein paar Pogotänzer – das Publikum war bunt gemischt, als wir erstaunlich souverän durch unser Set rockten. Vor allem Sédon spielte in Anbetracht seines Zustandes eine sehr geile Show. Tja, wer die Alpen bezwingt, meistert eine Rockshow offenbar mühelos! Ist da etwa doch EPO im Spiel? Schätzungsweise nicht, denn kurz vor Ende des Sets bat ein sichtlich erschöpfter Sédon seine Bandkollegen, den für ihn sehr anstrengenden Song „Never Ending Chain“ wegzulassen. Das Publikum war trotzdem zufrieden.
Im Anschluss packten wir unsere Sachen und unterhielten uns mit den coolen Kollegen von FURASOUL, die wir einige Wochen zuvor bei einem gemeinsamen Konzert in Aalen kennen gelernt hatten.
Zum Abschuss des Tages begaben wir unser erneut auf das Bad Saulgauer Altstadtfest, wo sich der Bad Saulgauer Rocknachwuchs (MIND YOUR HEAD) bei einem Newcomerfestival präsentierte.
Danke: Tobi, Mülli und dem gesamten Team von Get Stoked, Crispin für seine tatkräftige Unterstützung beim Verladen der Backline, Alex fürs Fotografieren und dir für das Lesen dieses Gig Reviews!