Ein guter Kumpel von uns, Kfz-Meister Flo Digel, ist seit einigen Monaten stolzer Inhaber einer eigenen Kfz-Werkstatt. Da Flo nicht nur Autos, sondern auch Rockmusik sehr gerne mag, hat er eine große Privatparty organisiert und mit HATSTIK und uns zwei Rockbands eingeladen. Wer uns kennt, der weiß, dass wir eigentlich nicht auf Privatpartys spielen! Wer wiederum Flo kennt, der weiß, dass die Bezeichnung „Privatparty“ in seinem Fall völlig abwegig ist und die Party sowieso einer öffentlichen Veranstaltung gleichkommt! Er hat nämlich einen riesigen Freudes- und Bekanntenkreis… 🙂
In der Kfz-Werkstatt, die sich übrigens direkt neben der stadtbekannten Aufreißer-Disse „Mausefalle“ befindet, hingen überall kleine Plakate, die mit Flos Gesicht (spontane Assoziation: MISFITS) bedruckt waren. Sogar die Aschenbecher waren damit verziert. Und da Flo schon immer einer war, der gerne mal übers Ziel hinausschießt, hat er sich dieses Motiv mal eben auf den Hals tätowieren lassen! 🙂
Gegen Abend füllte sich Flos Werkstatt mit vielen Leuten. Es sollten im Laufe der Nacht ca. 100 werden. Die meisten davon waren auch uns bestens bekannt und so kam schnell gute Stimmung auf. Die Stimmung wurde noch besser, als HATSTIK aus Reutlingen die Bühne betraten und losprügelten. Hardcore-Metal-Bands gibt es wie Sand am Meer. Wenn man aber eine in der Qualität von HATSTIK finden will, muss man mit Sicherheit eine Weile suchen. Hammergeile Combo! Wir waren echt von den Socken und verfolgten den Gig mit Freude und Begeisterung. Frontmann Andi und seine Mannen lieferten eine absolut überzeugende Show ab. Heftige, aber trotzdem eingängige Songs, die mit ausgefallenen Effekten und sehr gut eingesetzten Samples garniert sind. Respekt!
In der zweiten Hälfte des Gigs schaffte es Drummer Sven, das Fell seiner Snare-Drum zu durchschlagen – ein Kunststück, das selbst unser Sédon bei über 150 Konzerten noch NIE fertiggebracht hat! Sven reagierte besonnen und stellte auf seinem Sampler binnen weniger Sekunden einen Snare-Sound ein. Sédon reagierte ebenfalls besonnen und tauschte dem Kollegen mitten im Lied (!) die zerstörte Snare-Drum aus. Ein sehenswertes Spektakel! Dem Publikum gefiel’s! 🙂
Nach HATSTIK griffen wir in die Saiten bzw. zu den Drumsticks bzw. in Fader. Es ist immer wieder eine schöne Sache, zu Hause vor ganz vielen Freunden zu spielen! Wir legten uns ins Zeug und präsentierten ein langes Set mit allen unseren Klassikern. Hmm, ich überlege gerade, ob das Wort „Klassiker“ für COLESLAW-Songs vielleicht ein bisschen verwegen ist? Ach, ich glaube, in Bad Saulgau kann man das so durchgehen lassen! 😉 Jedenfalls: Bauser freute sich über „Like A Rockstar“, Silva war bei „Closer Tonight“ sichtlich gerührt, Manne strahlte vor Glück, als wir „The Boxer“ von SIMON & GARFUNKEL anstimmten und Figel war einmal mehr von „This Misery“ angetan! Außerdem war er froh, dass trotz der hohen Lautstärke keine Polizei anrückte. Wobei: Ein Herr und eine Dame von der Kripo waren während des gesamten Abends anwesend. Allerdings waren die beiden nicht im Dienst und ohnehin über weite Strecken mit sich selbst beschäftigt. Schließlich stehen sie im gleichen Verhältnis zueinander, wie Semir und Andrea von der Autobahnpolizei! Einsatz rund um die Uhr! 😉
Gegen Mitternacht stimmten wir mit „Air To Breathe“ und „Never Ending Chain“ (oder auch umgekehrt) die letzten beiden Songs an und kamen dann zum Schluss. Okay, noch nicht ganz – es wurde nach einer Zugabe verlangt, die wir natürlich gerne präsentierten. Unser Gig war spielerisch keine Glanzleistung, hat uns (und hoffentlich auch den Zuhörern) aber ausgesprochen viel Spaß gemacht! Lieber Flo, wir hoffen, dass wir uns mit diesem Werkstatt-Gig endlich einmal für deine Stoßstangen-Reparatur-Dienste revanchieren konnten!
Nach der Live-Musik war eine sehr lange Party angesagt, bei der durchweg geile Rockmusik aus den Boxen ballerte. Wir begaben uns zu den netten Kollegen von HATSTIK, um uns mit deren CD einzudecken. Am Tresen wurden wir im Anschluss mit allem versorgt, was das Party-Herz begehrt und so ging die Nacht wie im Fluge vorbei. Irgendwann kam Zimmi, der direkt aus dem Stuttgarter Daimler-Stadion angereist war, hereingestürmt und räuberte sich unsere Intro-Outro-CD. Ronja Räubertochter lässt grüßen… 😉
Sédon wurde gegen 3.00 Uhr von seiner besseren Hälfte abgeholt, die den Abend in der Mausefalle (!) verbracht hatte. Jojo ging noch später, war aber (im Gegensatz zu den meisten anderen) immer noch in der Lage, mit dem eigenen Auto heimzufahren. Nippel betätigte sich in den frühen Morgenstunden als DJ und schaffte es sogar, einen Song vom METALLICA-Album „Load“ einzubauen, der Jürgen sichtlich gefiel! 🙂 Figel spazierte von Zeit zu Zeit vorbei, um etwas von CHEVELLE aufzulegen. Bei Sonnenaufgang und Vogelgezwitscher ließen sich Jürgen und Nippel schließlich gegen halb sieben von Hobby-Taxifahrer Christian Haggenmiller nach Hause chauffieren.
Dank und Grüße gehen an alle, die da waren – ganz besonders an Flo, die Leute hinterm Tresen, Christian und HATSTIK!
Ach ja, noch ein Sache zum Schluss: Sollte einer von euch Gig Review-Lesern in Zukunft ein technisches Problem mit seinem Auto haben, dann schaut doch mal bei Flo Digel in der Werkstatt vorbei! Der kriegt das im Regelfall wieder hin und zwar zu absolut fairen Preisen! Außerdem hat der Typ sein eigenes Gesicht auf den Hals tätowiert! Allein das dürfte doch ein paar Euro wert sein, oder? 😉