30.04.2007

TOUR DIARY – 28.04.07 | METZINGEN, Club Thing

Im Club Thing in Metzingen (bei Reutlingen) war ein kleines Festival geplant – unter anderem mit den Hardrockern von SEMTEX. Die Ulmer Kollegen mussten ihren Gig jedoch kurzfristig absagen. Wir und UNSTUCC bekamen ein paar Tage vor dem Festival das Angebot, SEMTEX zu ersetzen. Jojo telefonierte kurz bei seinen Bandkollegen durch. Dort war die Freude groß! Die Wochenendplanung wurde kurzfristig über Bord geworfen und der Gig zugesagt. Auch die Jungs von UNSTUCC sagten zu. Die Kollegen von AMPHONIC komplettierten das Line-Up.

Am Samstag wurden die Karossen mit Equipment und Carina beladen und los ging die Fahrt! Unser Mischer Jürgen konnte leider nicht mit dabei sein, da er am selben Abend bei den Bad Saulgauer Kollegen von SPOTLIGHT hinter den Reglern stehen musste. So waren wir froh, dass im Club Thing mit Tommy ein kompetenter und netter FOH-Mann anwesend war. Auch die Veranstalter, die Belegschaft und die Bands waren supernett. Wir sind selten so freundlich empfangen worden! Die Chemie stimmte von Anfang an. Von Spannungen konnte also keine Rede sein. Zumindest nicht im übertragenen Sinn. Im wörtlichen Sinn hingegen schon: Der Club Thing ist ein altes Stromumspannwerk. Zig Stromleitungen hängen einige Meter über dem Gebäude und surren bedrohlich vor sich hin. Gott sei Dank schien am Abend unseres Auftritts die Sonne! Nieselregen wäre tragisch gewesen… 😉

Der Club Thing ist nicht einfach ein Club, sondern ein richtiger CLUB! Geräumig, schön verratzt, große Bühne, fette Anlage, ungeputzte Toiletten und Bierkastentürme bis zur Decke! That’s real Rock’n’Roll! 🙂 Wir fühlten uns pudelwohl und verschönerten die Wände mit ein paar COLESLAW-Aufklebern. Falls sich jemand wundert, wieso auch im Frauenklo einer klebt – das war Carina! Wir selber würden da niemals reingehen… 😉

Nach den Soundchecks begaben wir uns nach draußen und genossen zusammen mit den anderen Bands die Sonne. Bedingt durch die Stromleitungen unterhielten wir uns über Spannungen und Strahlungen. AMPHONIC-Drummer Heizi sorgte mit einer Anekdote für kollektives Gelächter: Angeblich gibt es irgendwo einen Typen, der mit seinem Auto so lange durch die Gegend fährt, bis er eine Stelle findet, wo er keinen Handyempfang hat. Dort schläft er dann, der gute Mann. Da die Zahl an Handyfunkmasten bekanntlich in der Zunahme begriffen ist, wird das Finden eines Schlafplatzes immer zeitaufwändiger… 😉

Wir freuten uns riesig, als irgendwann Cris aus Nagold (leider ohne Kollege Lange) aufkreuzte! Einmal mehr kam sie nicht mit leeren Händen, sondern überreichte uns ein dickes Fotoalbum mit zahlreichen COLESLAW-Bildern aus dem Jahr 2006. Bereits im Vorjahr hatten wir so eins bekommen! Gespannt blätterten wir durch die Seiten und freuten uns über tolle Aufnahmen. Carina war empört, weil Sédon auf fast allen Bildern Grimassen schneidet… 😉

Um halb zehn gingen wir nach drinnen. Wir betraten als erste Band des Abends die Bühne und bretterten los. Knapp 50 Leute waren anwesend und lauschten fast ausnahmslos unserem Sound. Ein richtig netter Club-Gig eben. Mischer Tommy zauberte uns vorzüglichen (Monitor-)Sound. Mit Freude nahmen wir zur Kenntnis, dass unsere neuen Songs bei Cris auf Gefallen stießen. Wir präsentierten uns spielfreudig. Sédon leistete sich den ein oder anderen Patzer. Jojo und Nippel grinsten sich ein paar Mal an. Insgesamt war’s aber eine solide Vorstellung. Jedenfalls verkauften wir nach unserem Gig ein paar CDs, was wir sehr cool fanden.

Weniger cool war die enorme Hitze im Club Thing. Okay, es war schwül draußen, aber irgendwas war trotzdem komisch. Der Schweiß lief in Strömen. Erstaunt stellte Nippel fest, dass sämtliche Heizkörper im Club auf Hochtouren liefen! Natürlich waren die Drehregler abgerissen, so dass man die Temperatur nicht zurückdrehen konnte. Herrlich! Tja, der Club Thing steckt eben in jeder Hinsicht voller Energie… 😉

Energie ist ein gutes Stichwort: Nachdem wir die Bühne geräumt hatten, präsentierten die Jungs von AMPHONIC energiegeladenen und experimentellen Progressive Rock. Vor allem Bassist Martin produzierte auf seinem Viersaiter abgefahrene Sounds. Interessante Combo, die nicht so ohne weiteres mit anderen Bands verglichen werden kann. TOOL ist mit Sicherheit nicht das schlechteste Stichwort. Am besten, ihr hört euch AMPHONIC bei Gelegenheit an und macht euch selber ein Bild von ihrem vielseitigen Sound!

Nach AMPHONIC übernahm UNSTUCC das Zepter. Der Bandname ließ es bereits vermuten: Die Jungs fuhren die harten Geschütze auf und es gab brachiale Shouts und beinharte Riffs auf die Ohren. Runtergestimmte Gitarren ließen den Club Thing erzittern… 🙂

Nippel und Jojo spielten mit drei netten Mädels namens Caro, Lisa und Sarah eine ganze Weile Tischkicker und errangen glorreiche Siege, obwohl die Damen sich wacker schlugen. Gegen Haschke vom Club Thing und seinen Kollegen gab es im Anschluss jedoch eine bittere 10:1 Niederlage. Da war’s dann schlagartig vorbei mit der Siegeseuphorie. Tja, wir sollten wohl doch besser bei der Musik bleiben… 😉

Irgendwann war Schluss mit Live-Mucke. Wir drehten eine ausgedehnte Abschiedsrunde und fuhren gen Heimat. Unterwegs wurde mal wieder bei einem Mc Donald’s Restaurant Halt gemacht. Eigentlich ist es voll ungesund, so spät noch zu essen, aber hey, man lebt nur einmal… 😉

Merci beaucoup: Cris (vor allem für das tolle Fotoalbum!), Tommy fürs Mischen, AMPHONIC und UNSTUCC (es war supernett und absolut locker mit euch – jederzeit gerne wieder!), Bonsai von BACKUP 7 (danke fürs Vermitteln!) und last but not least Carina.