Zum dritten Mal in unserer Bandgeschichte sollten wir im Engel auf der Bühne stehen. Der Engel ist eine nette Kneipe im Herzen Daugendorfs – leicht zu erkennen, an der überdimensionalen Gibson Les Paul, die draußen an der Hausfassade hängt. Gegen Abend betraten wir den Engel und sagten „Hallo“. Auch die anderen Bands waren bereits anwesend. Keine Emo-Frisuren heute.
Wir setzten uns an den Tresen und bestellten – wie immer im Engel – erst mal was zu trinken. Als nach einiger Zeit unser FOH-Mann Jürgen und unser Homepage-Mann Holger eintrafen, war’s vorbei mit der Ruhe. Der Eintritt in den Engel war an diesem Abend frei und so war Ralf Kopps Laden binnen kurzer Zeit gerammelt voll. Es konnte losgehen!
THE RECKLESS GNOMES, eine Newcomerband aus der Buchauer Gegend, betrat die Bühne. Die drei Mädels um Hahn im Korb Pascal präsentierten punkige Songs à la SIMPLE PLAN und Co. Wir lauschten mit einem Ohr ihrem Sound und mit dem anderen unserem Jürgen, der von seinem bevorstehenden Radler-Urlaub schwärmte. Wenn ich diese Zeilen hier schreibe, ist unser Jürgen bereits in Frankreich und jagt seinen Drahtesel über die Berge. Ganz allein. Naja, ab und an wird er sich vielleicht mit Eufemiano Fuentes treffen…
Als zweite Combo war HÄVY ROXX an der Reihe. Die vier Jungs um Huhn im Korb Tiamat präsentierten klassischen Rock. „Motorrad-Sound“, wie der ehemalige CHAINDOGS-Frontmann Kern zutreffend formulierte. Mit ihm und mit seinem Ex-Bandkollegen Seifried unterhielten wir uns ne Weile. Und natürlich mit TOS vo Auladorf, die ebenfalls als Gäste im Engel zu Gange waren und mit vielen anderen Leuten (z.B. Anna-Lena). Im Engel trifft man eigentlich immer auf alte Bekannte. Ob man will oder nicht.
Als dritte Band spielten die Hochberger von CHAVANGER. Die Kollegen von TOS sangen textsicher mit. Gegen halb zwölf machten wir uns bereit.
Wir enterten die Bühne und eröffneten in der gemütlichen Engel-Atmosphäre mit unserem gar nicht gemütlichen Song „Air To Breathe“. Weiter ging’s mit „Never Ending Chain“ und „Me Again“. Sédon versuchte, sein Schlagzeug so sanft wie möglich zu spielen, da es im Engel leicht mal zu laut werden kann. Bei diesem Unterfangen ging jedoch zeitweise Sédons Rhythmusgefühl flöten. Jojo rächte sich bei „Closer Tonight“ mit einem Free-Jazz-Solo. Nippel kündigte den neuen Song „Aldrin“ als Shuffle an. Was zur Hölle ist ein Shuffle? Nun, der klassische Shuffle ist ein ternärer Rhythmus (drei Töne pro Zähleinheit), der aus Achtelnoten besteht, wobei die mittlere Achtel übergebunden (respektive „weggespart“) wird. Wer jetzt nur Bahnhof versteht, der sollte sich „Whatever You Want“ von STATUS QUO anhören! Es gibt allerdings auch einen binären Shuffle. Das behauptet zumindest Holger und der muss es ja wissen. Schließlich hat er Schlagzeug und Trompete gelernt und nicht Blockflöte, so wie normale Menschen das im Grundschulalter tun… 😉
Nach der Zugabe „Show For Me“ beendeten wir unseren kleinen Kneipengig und gingen wieder zum gemütlichen Teil über. Schließlich war mittlerweile Karfreitag. Wir bestellten uns was zu trinken und freuten uns über die Überraschungseier, die der Osterhase gegen 1.00 Uhr im Engel ablieferte.
Irgendwann wollten wir nach Hause. Nur Jürgen wollte nicht: Er spielte in aller Seelenruhe Dart, obwohl am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe seine private Tour de France anstand. Ein Pfeil nach dem anderen flog auf die Dartscheibe. Trotz ordentlichem Spiel hatte unser Jürgen nicht den Hauch einer Chance. Die Konkurrenz war außerordentlich stark. Eine Gruppe gutgebauter Jungs, denen man auf den ersten Blick jegliches Feingefühl absprechen würde, knallte einen Pfeil nach dem anderen in die Tripple-20. Tja, so kann’s gehen… 🙂
Dank und Grüße gehen an: Ralf Kopp & sein Team und an alle, die sich angesprochen fühlen. Wer sich für Shuffle-Rhythmen interessiert, der sollte mittwochs hier vorbei schauen!