Sei gegrüßt, lieber Gig Review-Leser!
Mal wieder ein kleines Jubiläum für alle Freunde von Statistiken: Unser 111. Auftritt stand an. Und zwar in einer Location, die wir zur Kategorie „Warum gibt’s so was nicht in Bad Saulgau?“ zählen – dem Biberacher Abdera. Ein toller Club! Modernes Erscheinungsbild, große Bühne, Kapazität für gut 300 Leute, gute Anfahrts- und Auslademöglichkeit, schöner Backstageraum und so weiter und so fort. Wunderhübsch!
Im Abdera angekommen wurden wir freundlich von den Veranstaltern (Lena, Kata und Co. von Lilienthal e.V.) begrüßt. Mit Freude nahmen wir zur Kenntnis, dass unsere drei Visagen das Cover des aktuellen Abdera-Programmhefts zierten. Nippel und Emo-Done nahmen mit noch größerer Freude zur Kenntnis, dass die Visage von Kollege Jojo mit diversen Events vollgedruckt war, während ihre beiden in vollem Glanz erstrahlten… 🙂
Einige Jungs hängten gerade die Lichtanlage wieder auf, die wegen der Übertragung der Fußball-WM abgehängt worden war, wie einer der Jungs erklärte. Wir bauten derweil unsere Backline auf. Die netten Menschen vom Abdera packten mit an und waren sofort zur Stelle, wenn wir irgendwelche Wünsche hatten. Der für die Technik zuständige Mensch kam sogar her und fragte uns: „SM 58 normal oder Beta?“ Wow, das zeugt von Kompetenz! Zur Erklärung: Bei einem SM 58 handelt es sich um ein Gesangsmikrofon der Marke Shure; und zwar nicht um irgendeins, sondern um das Gesangsmikro schlechthin! Nahezu bei allen (ordentlichen) Live-Veranstaltungen wird damit gearbeitet. Das SM 58 ist unter den Gesangsmikrofonen so etwas wie das Tempo unter den Taschentüchern, der Fendt unter den Traktoren, das Becks unter den Bieren, der Billy Boy unter den Kondomen oder auch das Mc Donald’s unter den Fast-Food-Ketten. Die Frage, ob es ein normales SM 58 oder ein Beta sein darf, ist ungefähr so wie die Frage: „Big Mac oder Mc Chicken?“ Beides ist gut – jeder Sänger beziehungsweise Esser hat aber seine individuellen Präferenzen. Während sich in letzterem Fall Nippel für den Big Mac und Jojo für den Mc Chicken entscheiden würde, so entschied sich bei der Mikrofonfrage Nippel für ein normales SM 58 und Jojo für die Beta-Ausführung (Tontechniker Roos hatte das so angeordnet). Tja, wieder was gelernt, was? Ihr solltet mehr Gig Reviews lesen, anstatt den ganzen Tag vor der Glotze zu hängen! 😉
Nachdem die Sache mit den Mikros geklärt war, bauten wir weiter auf und machten schließlich einen ausgiebigen Soundcheck. Einer der Jungs vom Abdera fragte mit Blick auf unsere T-Shirt-Box, ob wir einen Merchandise-Stand aufbauen wollten. Wir bejahten und mir nix dir nix standen zwei (sogar mit schwarzen Tüchern bedeckte) Tische bereit. Wir brauchten nur noch unser Merch-Zeugs drauf zu stellen. Wow! An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Abdera-Crew für die professionelle Arbeit und fürs „unter die Arme greifen“!
Als alles vorbereitet war, ging’s ans Abendessen. Es gab Lasagne mit Salat und Tiramisu als Nachtisch. Auch daran war absolut nix auszusetzen! Normalerweise hätte Kata für uns gekocht, doch aufgrund eines (erst wenige Tage zurück liegenden Rollerunfalls), waren ihre Hände bandagiert. Aua! Ihre Schwester Sandra übernahm den Job der Köchin mit Bravour! Wir speisten, tranken und lachten… 🙂
Gegen 20.00 Uhr betraten die ersten Besucher das Abdera. Wohl aufgrund der Fußball-WM und des schönen Wetters kamen nicht all zu viele, aber knapp 70 Leute dürften allemal da gewesen sein, als wir gegen kurz vor dreiviertel zehn mit „Me Again“ losrockten. Weiter ging’s mit „Never Ending Chain“. Fast unser komplettes neues Album wurde live präsentiert. Was soll man sagen? Es waren (wie bereits erwähnt) nicht all zu viele Leute da, aber diejenigen, die da waren, hatten wir binnen weniger Minuten auf unserer Seite! Vor der Bühne wurde kräftig getanzt und gepogt. Und wie! Damit hatten wir nicht gerechnet. Die Freude des Publikums übertrug sich auf uns. Bis auf ein paar kleinere Fehler spielten wir recht gut und souverän und hatten zudem großen Spaß. Sogar noch ein bisschen größeren Spaß als sonst! Selbst unsere Ansagen waren an diesem Abend ganz gut und sorgten für den ein oder anderen Lacher! 🙂
Als Nippel in der Mitte des Sets die Gitarre und Jojo den Bass übernahm, ging die Spielsicherheit mangels Bandprobe ein wenig zurück. Sédons Monitor klang während dem Gig zeitweise wie ein Panzer beim Schießen, aber das schien ihn nicht weiter zu stören. Jedenfalls sagte er nichts. Stattdessen ließ er mal wieder die Sticks bersten… 🙂
Gegen Ende unseres Sets gab’s zur Freude der klatschenden Besucher ein littlejacketsches Drum-Solo auf die Ohren. Als wir irgendwann die Bühne verließen, verlangte das Publikum nach einer Zugabe. Selbigem Wunsch kamen wir natürlich gerne nach. Blöderweise schrieen die Zuschauer nach unserer Zugabe („Like A Rockstar“ und „Closer Tonight“) noch lauter „Zugabe!“ als zuvor. :-/
Mit einem fetten Finish brachten wir unsere Show zu Ende und verließen hochzufrieden die Bühne. Sofort wurden wir von einigen Leuten angesprochen. Es gab Lob und Schulterklopfen. Und Umsatz am Merch-Stand. $$$$$$$$$$$$$!!! 😀
Wir blieben noch eine ganze Weile im Abdera, unterhielten uns mit lustigen Biberachern (Alex, Andi usw.) und freuten uns über den fetzigen Rocksound, den der DJ auflegte. SYSTEM OF A DOWN, DIE ÄRZTE, DIE HAPPY, die Lokalmatadoren von NME.MINE und viele andere Combos tönten aus den Lautsprechern. Herrlich! Wenn die Musik stimmt, dann bleibt man gerne!
Gegen 1.00 Uhr war der Club dann aber doch so langsam leer. Wir verabschiedeten uns von den Veranstaltern sowie von ein paar noch anwesenden Besuchern. Jojo, Nippel, Sédon und Moni traten die Heimreise (inklusive Mc Donald’s) an. Jürgen machte mit ein paar Abdera-Menschen noch einen Abstecher in die Unheilbar, wo er schon immer mal hin wollte. Dort musste er wegen extrem höhenlastigem Sound die Ohrstöpsel rauskramen, weil höhenlastiger Sound für die Ohren nicht gut ist. In Jürgens astronomischem Alter erst recht nicht! Da muss man schon froh sein, wenn er eine Snare-Drum von zwei Metern Entfernung noch hört… 😉
Wir danken: Moni fürs Merchen und Sachen durch die Gegend tragen, dem tollen (!!!) Biberacher Publikum inklusive de Sulgamer Figel, Öre, Peider und Andrea.
Ganz besonders möchten wir uns bei den Leuten vom Abdera und bei Lilienthal e.V. bedanken! Wir haben uns absolut wohl gefühlt! Bei euch war so vieles selbstverständlich, was in anderen Locations Luxus ist! Vielen herzlichen Dank! Wir kommen jederzeit gerne wieder…
Alles in allem ein rundum gelungener Abend!
„Ama Freidig, Schallbladda. Ama Samsdig, do schbield doch dia Kabäll vom jonga Jäggle. Kolesla odr so. Do sieschd mi idda!“