War von euch schon jemand in Mission Impossible 3? Jürgen war noch nicht. Hat er auch gar nicht nötig, denn für ihn hieß es an diesem Freitag bereits Mischen Impossible 39, was im Klartext bedeutet, dass Jürgen zum 39. Mal für uns am Mischpult stehen sollte. Das behauptet er zumindest. Ob’s genau stimmt, weiß ich nicht. Ich könnte das jetzt nachzählen, aber dafür bin ich zu faul. Sei’s wie’s will – wir sind froh, dass wir dich haben, Herr Jirgen! 🙂
Wir trafen uns um 17.00 Uhr am Stinnes und luden alles ein. Aaaaallös. Auch unsere drei Mädels. Jürgen hatte einen Bus bei der Autovermietung Heinzelmann ausgeliehen, denn neben dem Gig in Böblingen standen am nächsten Tag noch zwei weitere an. Naja, aber dass soll nicht das Thema dieses Gig Reviews sein; da kommen noch zwei weitere…
Wir düsten mit Roos am Steuer gen Böblingen. Nach kurzer Suche fanden wir den Jugendclub Diabolino. Leider verpassten wir die Einfahrt. Im Hof der Polizei wendeten wir. Blöderweise stellten wir fest, dass wir nicht einfach zurückfahren und in den Hof vom Diabolino einbiegen konnten, wegen Verkehrsinsel und so. Kein Problem für Roos. Er fuhr einfach einige Meter auf der Gegenfahrbahn und bog dann in den richtigen Parkplatz ein. Scheiß auf die Polizei… 🙂
Wir parkten und stellten fest, dass direkt neben dem Diabolino eine Bundesagentur für Arbeit ist. Done: „Das ist der größte Arbeitgeber Deutschlands!“ – Nippel: „Stimmt, die stellen zur Zeit Leute ein ohne Ende!“ Nicht witzig?? Stimmt, eigentlich nicht…
Am Diabolino führte eine enge, metallische Wendeltreppe nach oben. Wir gingen lieber durch den Haupteingang und scherzten über die Wendeltreppe: „Da müssen wir bestimmt nachher das Equipment hochtragen!“ 🙂 Man sollte keine Witze über so was machen. Knapp 20 Minuten später schleppten wir unser Zeug tatsächlich die enge Wendeltreppe hoch… 🙂
Im Diabolino war’s ganz nett. Vor allem die Belegschaft! Nachdem unser Zeug im Club war, speisten wir erst mal zu Abend. Im Backstageraum gab’s nämlich Lasagne. Sehr lecker! Wir freuten uns über einen Flyer, auf dem stand: „Coleslaw aus Bad Saulgau / Bayern“. 🙂 Gegen 20.30 Uhr legte mit BLINDFOLD die erste Combo los. Wir standen vor der Bühne und hörten zu. Die Jungs gingen musikalisch in Richtung P.O.D. oder auch BOYSETSFIRE. Vor allem Gitarrenmann Timo wusste mit ausgefeiltem Riffing zu begeistern. Sédon und Nippel kauften sich im Anschluss an den Gig gleich mal eine EP von BLINDFOLD. Auch die nächste Band des Abends, CHANGIN ATTITUDE, hörten wir uns an. Die Jungs überzeugten vor allem durch ihren dreistimmigen Gesang und kreatives Songwriting.
Ja, eigentlich war alles gut! Der Club, die Belegschaft, die anderen Bands. Dennoch hatte dieser Abend ein entscheidendes Manko: es waren kaum Leute da. Gerade mal elf zahlende Gäste waren ins Diabolino gekommen. Wenn man noch diverse Mitglieder der anderen Bands sowie die Belegschaft dazu zählt, standen also nur ca. 20 Leute (inklusive Cris und Lange!) vor der Bühne, als wir im Anschluss an CHANGIN ATTITUDE loslegten. Naja, wir spielen lieber vor 20 Interessierten, als vor 200 Besoffenen, die sich auf „Summer Of 69“ freuen. Dass ein paar Interessierte unter den Gästen waren, merkten wir spätestens nach unserem Gig. Am Merch-Stand gingen nämlich vier Exemplare unseres neuen Albums „The Calming Influence“ über die Theke. Prozentual gesehen also keine schlechte Ausbeute! Erst recht nicht, wenn man bedenkt, dass CHANGIN ATTITUDE für ihre CDs gerade mal einen Euro (!) verlangten. Dagegen waren unsere Preise echt Wucher…
Als die wenigen Gäste gegangen waren, machte das Diabolino relativ schnell dicht. Wir verluden unser Zeug in den Bus. Einige Leute aus dem Diabolino halfen uns dankenswerterweise dabei. Danke! Nach dem Einladen drehten wir eine Abschiedsrunde und los ging die Fahrt! Jürgen saß am Steuer. Unterwegs wurde er müde und Jojo übernahm. Kaum saß Jojo am Steuer, telefonierte er erst mal durch die Gegend. Er rief bei den Jungs von TOS an, um nach dem Ergebnis des südwestdeutschen Emergenza Finales zu fragen. TOS belegte den undankbaren zweiten Platz. Schade! Trotzdem ist dieses knappe Scheitern mit Sicherheit als Erfolg zu werten. Respekt!
Gegen 3.00 Uhr in der Nacht waren wir in Dürmentingen angekommen. Dort wohnt unser Roos und dort schlugen wir unser Nachtquartier auf, weil schon am nächsten Tag ein Gig in Riedlingen anstand. Nadja empfing uns freundlich und umsorgte uns wie immer mütterlich. Kindergärtnerinnen haben das einfach drauf! Da fühlt man sich einfach pudelwohl und geborgen…
Thank you very much: Nadja, Diabolino-Belegschaft, AlCaMo, BLINDFOLD & CHANGIN ATTITUDE, dem Lichttechniker, den Trägern und den wenigen Besuchern.