03.04.2006

TOUR DIARY – 01.04.06 | HILTENSWEILER, Ritter-Arnold-Saal

BACK ON TRACK 2006! Hinter uns lag die längste auftrittsfreie Zeit unserer Bandgeschichte. Entsprechend froh waren wir, dass nach monatelanger Arbeit im Tonstudio endlich wieder ein Auftritt anstand und zwar im Ritter-Arnold-Saal in Hiltensweiler. Dort sollte ein Bandwettbewerb stattfinden. Den beiden Siegerbands winkte ein Auftritt beim legendären „Rock im Vogelwald“.

Jürgen und Sédon fuhren deutlich früher los als Jojo und Nippel. Unterwegs gab es eine Umleitung. Da die einen damit mehr Probleme hatten als die anderen, kam man letzten Endes (fast) gleichzeitig im Ritter-Arnold-Saal in Hiltensweiler an. 🙂

Drinnen machten wir Bekanntschaft mit den freundlichen und professionellen Organisatoren sowie mit einem äußerst lustigen Tontechniker, der sich wurstessend sofort zu uns gesellte. Irgendwoher kannten wir ihn. Nachdem man sich alle möglichen Locations ausgemalt hatte, war es dann doch die naheliegendste: Der nette Kerl (blöderweise haben wir nicht mal nach seinem Namen gefragt) hatte bereits mehrmals im Bad Saulgauer Franziskaner diverse Bands abgemischt. Vor allem Jürgen kam blendend mit ihm aus. Wen wundert’s? Langhaarige Tontechniker unter sich… 😉

Nach und nach trudelten auch die anderen Bands ein. Wir begrüßten alte Bekannte (GUNFIRE und SLIENT SCREAM) und sagten auch zu einzelnen Mitgliedern der verbleibenden zwei Combos (LOS DEL LAGO und FOCUS ON INFINITY) „Hallo“. SLIENT SCREAM hatten zwar die undankbare Aufgabe, das kleine Festival zu eröffnen – nutzen aber die Gelegenheit zu einem Soundcheck.

Mittlerweile kamen die ersten Besucher in den Ritter-Arnold-Saal. Richtig voll wurde es zwar nicht, aber ungefähr 80 Leute dürften im Laufe des Abends schon da gewesen sein. Die Jungs von SLIENT SCREAM legten los. Und wie! Frontmann Freddy überzeugte einmal mehr mit seinem ausdrucksstarken Gesang und seinen flinken Händen an der Gitarre. Klassischer Rock – und saugut! Für uns die beste Combo des Abends.

Im Anschluss folgten die schon etwas älteren Herren von LOS DEL LAGO und präsentierten Latino-Sound. Die Combo gefiel uns ebenfalls gut und war zudem eine willkommene Abwechslung zu den vielen „Haudrauf-Bands“ (wobei ich uns da auch dazu zähle). Das einzige Manko war, dass die Spanier (wir glauben zumindest, dass es Spanier waren) Cover-Songs spielten.

Nach LOS DEL LAGO enterten die Lokalmatadoren von FOCUS ON INFINITY die Bühne. Die Stimmung im Publikum war sehr gut. Leider haben wir von diesem Gig nicht viel mitbekommen, das wir uns bereits für unsere Stagetime bereitmachen mussten.

Und dann waren auch schon wir an der Reihe. Los ging’s wie immer mit „Me Again“. Wir rockten durch unser Set, präsentierten erstmals zwei brandneue Songs und freuten uns, dass die Jungs von TOS (Bäcker und Trommler Jürgen ausgenommen) vor der Bühne standen. Auch unsere Nagolder-Fans Cris und Lange waren mal wieder anwesend. Hmm, es wäre bedeutend weniger Schreibarbeit, die beiden immer nur dann zu erwähnen, wenn sie mal NICHT da sind. Andererseits schreibt man für so treue Fans gern mal ein paar Zeilen mehr… 🙂

Okay, ich lenke von unserem Auftritt ab, aber der hat’s auch nicht anders verdient: Nach der monatelangen Bühnenabstinenz spielten wir sehr unsicher. Unser Auftritt war ohne nennenswerte Höhepunkte. Tiefpunkte gab es hingegen mehrere. Um es kurz zusammen zu fassen: wir spielten einfach besch…eiden. Entsprechend unzufrieden waren wir, als wir nach unserem halbstündigen Set die Bühne verließen. Sédon, Nippel und Jürgen erzählten sich gegenseitig, was alles schief gelaufen war. Lediglich Jojo war (mit sich) halbwegs zufrieden, wenngleich auch er nach Gigs schon glücklicher dreingeschaut hat. Naja, wenn man fast ein halbes Jahr nicht auf der Bühne gestanden ist, dann darf man keine Wunder erwarten. So gesehen ist es also eine weise Entscheidung gewesen, bereits vor unserer Album-Release ein paar Auftritte zu spielen…

Zu guter (!) Letzt folgten unsere Freunde von GUNFIRE. Ihre Vorstellung war an diesem 1. April alles andere als ein April-Scherz! Bandleader Piet und seine Mannen präsentierten sich ein Bestform! Ein fettes Soundbrett fegte von der Bühne und schien die meisten Leute im Saal (uns eingeschlossen) zu überzeugen. Auch der frisch verheiratete Keyboarder Andy war an diesem Abend nach zeitweiliger Abwesenheit wieder mit dabei und langte kräftig in die Tasten. Fette Show! Übrigens gibt’s nicht nur von uns, sondern auch von GUNFIRE bald eine neue Scheibe, die ihr euch auf jeden Fall mal anhören solltet, sobald sie draußen ist!

Nach der Show von GUNFIRE zogen sich die vier Jury-Mitglieder zurück, um die zwei Bands auszuwählen, die bei „Rock im Vogelwald“ spielen dürfen. Auch das Publikum hatte mittels Abstimmzettel ein Mitspracherecht und bildete sozusagen das fünfte Jury-Mitglied. Wir rechneten uns nach unserer desolaten Vorstellung natürlich keine großen Chancen aus. Irgendwann betrat einer der Organisatoren die Bühne und kürte die Sieger: SLIENT SCREAM und GUNFIRE. Aus unserer Sicht eine absolut gerechtfertigte Entscheidung (wobei wir den Gig von FOCUS ON INFINITY wie gesagt nicht gesehen haben).

Wir beglückwünschten die Siegerbands und machten uns im Anschluss daran, unser Equipment wieder in die Autos zu verladen. Nach einer langen Abschiedsrunde traten wir die Heimfahrt an. Da wir in Tettnang das Mc Donald’s nicht finden konnten, düsten wir kurzentschlossen nach Ravensburg. Ein paar Minuten später trafen – wie sollte es anders sein – auch die Jungs von GUNFIRE im Mc Donald’s ein. Mit dabei waren außerdem unsere beiden Nagolder. Cris zeigte uns nach dem Essen den kleinen Coleslaw-Schriftzug, den sie sich über den Fußknöchel hat tätowieren (!!!) lassen. Da staunten wir ziemlich! Danach ging die Fahrt weiter. Als wir alle daheim waren, fielen wir erschöpft in unsere Betten und träumten von besseren Gigs… 🙂

Wir danken den Organisatoren des Bandwettbewerbs, dem lustigen Mischer, der fairen Jury, Moni & Carina, GUNFIRE, SLIENT SCREAM, den anderen Bands und dem Publikum.