06.02.2008

TOUR DIARY – 04.02.08 | TUTTLINGEN, Irish Pub ***UNPLUGGED***

Das letzte Konzert unserer Unplugged-Tour stand an. Jürgen und Nippel düsten mit der Anlage im Gepäck nach Tuttlingen. Dank Navi war das Irish Pub schnell gefunden. Die Begrüßung von LAZURIGHT ging weniger schnell, denn die war gewohnt herzlich. Auch Bandpapa Martin sowie die LAZURIGHT-Gastmusiker Massimo (Happy Birthday!), Franzi und Philipp waren am Start.

Das Irish Pub ist eine enorm große und sehr edle Location. Überall stehen verschiedene Alkohol-Flaschen rum. Natürlich vorwiegend zu Dekorationszwecken. Sehr stilvoll! Erstaunlich fanden wir die Tatsache, dass es im Irish Pub offiziell erlaubt ist, diversen Müll einfach auf den Boden zu werfen. Da es überall Erdnüsse umsonst gab, war der Boden binnen kürzester Zeit mit Nussschalen übersäht. Laut LAZURIGHT-Drummer Tommy fliegen manchmal sogar Hähnchen-Knochen zu Boden: „Ich wollte das eigentlich nicht machen, und hab die Knochen in einen Korb auf dem Tisch gelegt. Dann kam plötzlich der Wirt und hat alles auf den Boden geworfen!“ Sachen gibt’s! Wie bei den alten Rittersleut! 🙂 Dennoch war das Irish Pub sehr sauber und aufgeräumt. Im Klo lief sogar Musik! 🙂

Wir tranken Heineken-Bier und bauten auf. Gegen Abend trafen auch Jojo und Sédon im Irish Pub ein, so dass der LAZURIGHT-Soundcheck in einen COLESLAW-Soundcheck übergehen konnte. Im Anschluss gab es Abendessen. Alter Schwede, beziehungsweise alter Ire! Uns wurde ein riesiger (!!!) Korb serviert, der mit wilden Kartoffeln, Chicken Wings, Spare Rips und anderen Leckereien gefüllt war. Das muss man unbedingt mal gesehen haben! Obwohl wir über zehn Personen waren und großen Hunger hatten, wurde der Korbinhalt kaum weniger. Wir aßen und aßen. Nach einiger Zeit bekamen wir sogar noch einen zweiten Korb! Selten so gut gegessen. Selten so viel übrig gelassen. Wir mussten passen, als noch nicht einmal die Hälfte aufgegessen war. Eigentlich sind die Körbe für fünf Personen gedacht. Und wir haben zu zehnt kaum einen geschafft! Mannomann, das sind Portionen!

Gegen Abend kamen viele Leute ins Irish Pub. Auch Hannis Papa und Gerhards Eltern. Als wir um viertel nach neun die Bühne betraten, war der Laden gut gefüllt. Die Erdnussschalen flogen in Massen! 😉 Das Publikum klatsche bereits vor unserem ersten Song und war sehr interessiert und aufgeschlossen. Wir legten mit „The Thing About You“ los. Fast alle Blicke waren zur Bühne gerichtet. Die Leute waren ruhig und hörten sehr aufmerksam zu. Und das am Rosenmontag! Keine Spur von Fasnet! So gefällt uns das! 🙂 Unsere Spielfreude sprang aufs Publikum über. Durchweg gute Stimmung und tolle Atmosphäre! Auch die LAZURIGHT-Jungs hatten sichtlich ihren Spaß. Vor allem, wenn wir uns gelegentlich verspielten. Jojo und Nippel grinsten sich regelmäßig an. 🙂 Ein vorerst letztes Mal präsentierten wir neben unseren eigenen Songs auch „What Goes Around…Comes Around“ von JUSTIN TIMBERLAKE und „Pardon Me“ von INCUBUS. Uns tut es fast ein bisschen weh, dass wir auf absehbare Zeit nicht mehr unplugged spielen werden, denn das hat eine ganz eigene Faszination. Vor allem durch Sédons Cajon. Naja, irgendwann spielen wir bestimmt mal wieder eine Unplugged-Tour, aber die nächsten Monate geht’s erst mal mit harter Kost weiter! Zurück zum Gig: Die Stimmung blieb durchweg gut. Jürgen sorgte am Mischpult für interessante Flanger-Effekte auf dem Gesang. Vor unserem letzten Song sorgte Jojo für Gelächter, als er versehentlich zu Pablos Bass griff und dies gar nicht bemerkte. Tja, heutzutage wird einfach überall geklaut! 😉 Nach „Forward“ for(war)derte das Tuttlinger Publikum lautstark nach einer Zugabe. Wir bedankten uns, präsentierten zwei weitere Songs und machten schließlich Platz für die Kollegen von LAZURIGHT.

Die Stimmung im Irish Pub wurde sogar noch besser, als die Lokalmatadoren ihre Songs performten. Jojo und Sédon packten ihre Sachen und fuhren relativ bald nach Hause. Der eine hatte am nächsten Tag Vorlesungen, der andere wollte auf die Fasnet.

Jürgen und Nippel retteten das Rock’n’Roll-Klischee und blieben auch nach dem LAZURIGHT-Gig noch sehr lange im Irish Pub. Der Abschluss der Unplugged-Tour musste schließlich gefeiert werden! Nebenher wurde abgebaut. Als alles in Jürgens Karre war und das Irish Pub seine Pforten schloss, ging die Party erst richtig los: Tommys Freundin fuhr uns im LAZURIGHT-Bandbus nach Neuhausen ins traute Heim der Falkowskis. Nur dass keine Verwirrung aufkommt: LAZURIGHT-Bassist Pablo und Drummer Tommy sind Brüder. Bandpapa Martin ist ihr Vater. Folglich heißen alle drei mit Nachnamen Falkowski. Alles klar? Gut, dann wisst ihr mehr, als so manch anderer… 😉

Das Haus (bzw. die Fast-Villa) der Falkowskis ist geräumig und sehr schön. Außerdem wird dort Gastfreundschaft groß geschrieben: Mama Falkowski kochte uns mitten in der Nacht ein leckeres Fleischgericht – wahlweise mit Reis oder Couscous. Neben der Mama und den drei Männern des Hauses waren auch Pablos Freundin (Freiherrin!), Tommys Freundin (keine Freiherrin!), LAZURIGHT-Gitarrist Hanni und ein junger Fotograf, dessen Name ich vergessen hab, am Start. Offenbar ist es bei den Falkowskis Gang und Gebe, dass alle möglichen Leute aus dem Bandumfeld regelmäßig im Haus verkehren (dieses Verb ist durchaus auch doppeldeutig zu verstehen!) und übernachten. Martins trockener Kommentar dazu (inklusive seinem netten polnischen Akzent): „Ich mag es, wenn ständig viele Leute im Haus sind! Natürlich geht die Privatsphäre ein Stück weit verloren. Ich kann zum Beispiel nicht hier sitzen und einfach meine Eier raushängen lassen!“ 😀 Herrlich!

Zu später Stunde zog Martin eine Flasche Metaxa hervor und ließ nicht locker, bis sie leer war. Widerstand zwecklos! 😉 Es folgten rege Diskussionen über Sex, Drugs und Rock’n’Roll. Einmal mehr waren sich Jürgen und Nippel nicht einig, was die Qualität verschiedener METALLICA-Alben anbetrifft. 🙂 Martin zeigte uns auf seinem Riesen-Apple-Monitor coole Videos über LAZURIGHT. Irgendwann in den frühen Morgenstunden wurden zahlreiche Aufnahmen des jungen Fotografen gezeigt. Vor allem Jürgen war sehr beeindruckt. Nach der Foto-Show gingen auch die letzten zu Bett.

Jürgen, der für seine witzigen Sprüche kurz vor dem Einschlafen bzw. kurz nach dem Aufwachen bekannt ist, schoss gegen 5.00 Uhr in der Früh noch den Vogel ab. Neben Nippel und Hanni im Bett liegend meinte er: „Sagt mal, kann es sein, dass Tommy und Pablo Brüder sind?“ 😀 Alter, wir schmissen uns weg vor lachen! Was hatte Jürgens Geistesblitz hervorgerufen? Nun, er hatte sich schlichtweg über einen Gute-Nacht-Kuss gewundert, den Pablo seiner Mutter gegeben hatte. „Wow, intimes Verhältnis zwischen Tommys Mama und Bandkollege Pablo!“, war Jürgens erster Gedanke. Einige Zeit später hat es dann aber so langsam geklingelt… 😉

Nach einer kurzen Nacht gab es bei Falkowskis ein exzellentes Frühstück samt Rührei. Pablo chauffierte uns schließlich zurück nach Tuttlingen, wo wir uns in unser überladenes Fahrzeug setzten und nach Hause fuhren. Hanni düste hingegen direkt zur Freiburger Uni und setzte sich topfit und ausgeschlafen in eine Vorlesung… 😉

Für einen phänomenalen Abschluss unserer Unplugged-Tour bedanken wir uns bei: Pablo, Tommy, Martin & Mama Falkowski samt Mädels, Hanni, Gerhard, Massimo, Franzi, Phillipp, dem Chef des Irish Pubs samt Belegschaft, Fone Müller und last but not least bei Dr. Modula.

„Des kotzt mi VOLL AN!!!“