Jetzt ist diese Kapelle also tatsächlich schon 17 Jahre alt. Irre. Und zum ersten Mal in dieser Zeit hatten wir über ein Jahr lange keine Show mehr gespielt. Das war auch eine Premiere! 2018 haben uns neben der Band viele andere Dinge beschäftigt – auch das gehört eben dazu. Von „einschlafen lassen“ aber keine Spur. Nach der grandiosen und produktiven Songwriting-Hütte im Herbst war es nun allerdings höchste Eisenbahn, mal wieder live zu spielen.
Und: wo könnte man den Wiedereinstieg besser begehen als bei Hardy Huber im Flieger in Tettnang und dazu noch mit den grandiosen Belasco aus England? Hardy ist ein super Typ und betreibt mit seinem Team seit über 20 Jahren den Flieger, eine klasse Livelocation, in der auch jedes Wochenende was los ist. Ein echter Überzeugungstäter, der es geschafft hat, ein großes Netzwerk aus Musikern und Musikbegeisterten aufzubauen und zu pflegen. Schaut mal hier vorbei: www.flieger-tettnang.de
Natürlich wollten wir uns von unserer möglichst besten Seite zeigen und probten nach dieser langen Live- und Probenflaute erstmal. So trafen wir uns am frühen Nachmittag in Hochberg in unserem neuen Proberaum, schwungen die Äxte und Stöcke und waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Früher haben wir deutlich öfter geprobt, klar, aber eigentlich war auch immer einer vertreten, der Buße tun musste (aufgrund vorangegangener Festabende, an denen man kurz davor war, den Meßmer und den Pfarrer zu holen). Man wird halt älter…
Nach der Probe holten wir Jürgen Dürmi FOH Rossi Roos vom Brudalwerk im MMBS ab, wo er das Mischpult vorbereitet hatte und Kaffee trank. 45 Minuten später standen wir schon vor dem Flieger in Tettnang. Wir sagten Hardy und den bereits anwesenden Jungs von Belasco „hallo“ und begannen sogleich mit dem Ausladen der Backline. Die Herren von Belasco spielen mittlerweile auch nicht mehr so oft (sie hatten sogar eine NOCH längere Livepause), hatten aber seit ihrer Gründung im Jahr 2000 eine Zeitlang einen sehr guten Lauf. Unter anderem steuerten sie (ohne ihr Wissen, wie sie uns später sagten) Songs zum Soundtrack von „Kokowäh“ von Til Schweiger bei. Immerhin hat ihnen das die nächste CD-Produktion finanziert. Bassist Duff fragte uns noch was denn Til Schweiger für ein Typ sei und was wir von ihm und seinen Filmen hielten. Nuja. Wir antworteten.
Nach dem Soundcheck beider Bands, mehreren Tassen Kaffee und leckeren Seelen ging es für uns um 20.45 Uhr auf die Bühne des rammelvollen Fliegers. So um die 120 Leute waren da. Besonders gefreut hatte uns, dass viele Saulgauer (oder auch nicht oder nicht (mehr) Saulgauer) angereist waren und unserer Show lauschten!
Zugegebenermaßen waren wir heute generell etwas aufgeregter als sonst. Man weiß ja nicht…lange nicht mehr gespielt, wie groovt es, weiß man noch alle Texte, alle Akkorde und Breaks, spielt man überhaupt das richtige Instrument… aber es lief erstaunlich gut. Wir redeten uns zwischendrin zwar öfter mal um Kopf und Kragen aber wir denken, man hat uns die Glückseligkeit angemerkt, endlich mal wieder live zu spielen. Nach 50 schweißtreibenden Minuten machten wir die Bühne für Belasco frei und ließen uns die folgenden eineinhalb Stunden von ihrem treibenden Brit-Rock föhnen, der hier und da an Smashing Pumpkins, Muse und viele weitere erinnerte, aber auch mit einem ganz eigenen gitarrenlastigen Sound aufwartete. Coole Band!
Später streiften wir durch den Flieger und unterhielten uns mit verschiedenen Leuten, tauschten Musiker-Geschichten mit Belasco aus und bauten natürlich nebenher ab. Mit den sympathischen Engländern besprachen wir auch diverse gemeinsame Gig-Szenarien für Herbst oder das nächste Frühjahr und sind gespannt ob wir nochmal gemeinsam die Bretter teilen werden. Schön wärs auf jeden Fall. Und denkbar einfach – gleiche Besetzung, beinahe gleicher Aufbau, kleine Travelparty. Super!
Auf unserem Heimweg gab es traditiongemäß noch eine nächtliche Einkehr bei einem Kettenwirt in Ravensburg und die schwarze Mamba mit Sédon am Steuer brachte uns sicher nach Hause. Was ein geiler Abend, was ein Live-Wiedereinstieg. Danke Hardy, Coralie und dem ganzen Team des Fliegers, danke allen Saulgauern und weiteren Freunden die extra angereist waren, danke Belasco und danke natürlich an das komplette Publikum fürs interessierte Zuhören! Bis bald – vielleicht schon am 23. März in Heidenheim? Eure Krautsköpfe
