11.07.2005

TOUR DIARY – 09.07.05 | KRAUCHENWIES, Mobilum, Rockstrings

Fest entschlossen, den Vortag deutlich in den Schatten zu stellen, traf man sich am frühen Abend den 9. Juli erneut im Mobilum. Die Atmosphäre war im Vergleich zum Vortag sichtlich aufgelockert. Jeder freute sich auf das bevorstehende Konzert. Band- und Orchestermitglieder kannten sich mittlerweile recht gut und man kam immer mehr ins Gespräch. Einige Songs wurden vor dem Konzert noch kurz angespielt, um ein Gefühl dafür zu bekommen – richtig geprobt wurde aber nicht mehr.

Als es 19.00 Uhr war wurden die Eingangstüren geöffnet und es strömten die ersten Leute ins Mobilum. Band und Orchester vertrieben sich die Zeit im Backstageraum. Man lachte und scherzte – von Nervosität war kaum etwas zu spüren. Nippel schaute fasziniert zu, wie Cellistin Sabine APOCALYPTICA-Songs intonierte. Irgendwann fragte er: „Darf ich auch mal Cello spielen“? – Sabine: „Klar!“ – Nippel: „Kann ich da irgendwas kaputt machen??“ – Sabine: „Nö.“ Nippel legte also los. Die meisten lachten zwar, weil Nippel Cello und Stab ziemlich unkonventionell hielt – er lies sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen. Bereits nach wenigen Minuten hatte er den Dreh zumindest ansatzweise raus und versuchte METALLICA-Songs zu spielen. Als Bassist Ryan vorbei lief und fragte: „Enter Sandman?“ freute sich Nippel wie ein Schneekönig! 🙂 Ryan schnappte sich sofort eine Geige und versuchte ebenfalls sein Glück. Die Zeit bis zum Auftritt verging also wie im Fluge…

Als wir kurz nach 20.00 Uhr die Bühne enterten, nahm dann aber doch jeder das Instrument zur Hand, das er erlernt hatte. Mit „Back To You“ legten wir los. Die Video-Menschen hatten an diesem Abend sogar noch eine zweite Leinwand aufgebaut, auf der das Konzert live übertragen wurde. Diese Leinwand konnte man von der Bühne aus sehr gut sehen. Das war schon ein komisches Gefühl, wenn man so vor sich hin spielte und plötzlich die eigene, überdimensionale Visage vor sich hatte!“ 🙂

Nach dem Opener folgte „In My Place“ von COLDPLAY, wo Violinist Thomas zum Gesangsmikro wechselte. Bei „Take A Look At My Heart“ kündigten wir wieder das KIERAN GOSS-Konzert in Saulgau an. Weiter ging’s mit „Drive“ von Incubus, wo Nippel den Leadgesang übernahm. Sängerin Alex machte bei „It’s My Life“ ihren Schnitzer vom Vortag wieder wett und sang den Song exzellent. Beim anschließenden „Politik“ brillierte mal wieder Thomas Sali mit seiner beindruckenden Kopfstimme. „Attrappe“ von MC SANTA FLOWS klappte ähnlich gut wie am Vortag. Nach „Yesterday“, „Hero“ und „A Whiter Shade Of Pale“ (wo leider der Bass von Jeremias versagte) war erst mal Pause angesagt.

Dirigent Alban Beikircher lobte uns sehr. In der Tat spielten wir um Klassen besser als am Vortag! Nach der Pause ging’s mit „Toss The Feathers“ von THE CORRS weiter – einem rein instrumentalen Stück, bei dem vor allem Jeremias am Bass überzeugte. Auch die Jungs und Mädels vom Orchester hatten bei diesem Song schwere Passagen zu meistern, was sie (im Vergleich zu manchen Proben) sehr souverän taten. „I Still Remember“ (BLACKMORE’S NIGHT) wurde von Alexandra gesungen, während Caro dem atmosphärischen „Uninvited“ (ALANIS MORISETTE) ihre Stimme beisteuerte. Nach „Feeling Good“ (MUSE), „Exhausted“ und „Imagine“ (JOHN LENNON) folgte mit „Everbody’s Fool“ von EVANESCENCE einer der Konzerthöhepunkte. Während wir von COLESLAW die Instrumentalarbeit erledigten, übernahm Caro den Leadgesang und auch Pianist Christoph wechselte zum Gesangsmikro. Die beiden überzeugten durch ihren zweistimmigen Gesang mit Sicherheit nicht nur uns! Das war mehr als beeindruckend, wenn man mal bedenkt, dass Christoph seinen Gesangspart erst in einer der letzten Proben zugewiesen bekommen hatte! Bei den beiden METALLICA-Songs „Nothing Else Matters“ und „No Leaf Clover“ übernahmen Jojo und Nippel den Leadgesang. Der geständige METALLICA-Fan Ryan hatte am Bass sichtlich Spaß daran, Songs seiner Vorbilder zu intonieren. Allgemein lieferten die Bassisten an diesem Wochenende recht solide Arbeit, was kein leichtes Unterfangen war. Sie hatten schließlich keinen geringeren als Corny Reinhardt zu ersetzen, der in der Vergangenheit bei ROCKSTRINGS-Projekten den Bass gespielt hatte.

Nach „No Leaf Clover“ war das Publikum total begeistert! Die Stimmung war zwar bereits am Vortag gut gewesen – diesmal gab’s noch mehr Applaus! Ungefähr 700 Hände klatschten, klatschen und klatschten und holten uns mehrmals zurück auf die Bühne! Unsere treuen COLESLAW-Fans Cris und Lange saßen mit Tränen im Gesicht in der ersten Reihe!! Es gab sogar Standingovations!!! Nach drei Zugaben war endgültig Schluss. Wir bedankten uns beim Publikum, holten wie schon am Vortag unseren Fribbe auf die Bühne und verabschiedeten uns. Das war wirklich ein sehr gelungenes Konzert!

Im Backstagebereich war die Freude groß. Man beglückwünschte sich gegenseitig. Auch Dirgent Alban Beikircher und Arrangeur Fribbe Reuter waren total ausgelassen. Herr Beikircher: „Wer hat mir ne Zigarette??“ Sédon gab ihm eine uns meinte grinsend: „Jetzt zündet der sich schon wieder ne Flinte an!“ – ein Satz, der in den Tagen vor dem Konzert mehrmals von Herr Beikircher zu hören gewesen war. 🙂 Beide lachten ausgelassen und fachsimpelten im Anschluss über Schlagzeuge, Geigen und andere Instrumente…

Man begab sich unters Publikum und erntete überall Lob und Anerkennung. Ein total begeisterter Familienvater kaufte seinen beiden kleinen Töchtern am Merch-Stand zwei ROCKSTRINGS-T-Shirts. Während sich die Mädels sofort auf Autogrammjagd begaben, unterhielten wir uns mit dem sehr netten Papa. Er bot uns für zukünftige Auftritte seine Dienste als Busfahrer an. Auf dieses Angebot kommen wir bestimmt mal zurück…

Bei unseren anschließenden Rundgängen durch das immer leerer werdende Mobilum hatten wir viel Spaß und freuten uns über zig bekannte Gesichter. Jetzt bleibt zu hoffen, dass das nicht das letzte Konzert von ROCKSTRINGS war und dass wir in Zukunft mehr eigene Songs ins Programm integrieren können. Lieber Fribbe – wir zählen auf dich!! 🙂

Die ROCKSTRINGS bedanken sich bei: Friedbert „Fribbe“ Reuter für seine Arrangements sowie bei Alban Beikircher für die Leitung (ohne euch wäre das nie im Leben möglich gewesen!), Martin Weber, Tom Nickel, allen anderen Technikern, Herrn Ruprecht und seinen Mitarbeitern, dem Kamera-Team, der Pizzeria, der Belegschaft vom Mobilum sowie bei allen Besuchern.

Natürlich freuen wir uns über jeden Einzelnen, der im Mobilum war! Wir von COLESLAW möchten trotzdem einige Gäste beim Namen nennen: Jürgen, Holger, Manne, 2x Stefan, Dr. Modula, Cris, Lange, Franzi, Melle, Niklas, St. Anger, Gaisi, Moni, Carina und alle, die wir bei dieser spontanen Aufzählung vergessen haben. Danke fürs Kommen!!

Spezieller Dank geht an Miche Hepp. Auf dich kann man einfach immer zählen!