Ein Open Air im Dellmensinger Schlossgarten stand an. Wir düsten komplett ohne Crew & Anhang – also nur Jojo, Nippel, Sédon – Richtung Ulm. In Dellmensingen angekommen begaben wir uns in den Schlossgarten und wurden freundlich von Veranstalter Luigi begrüßt. Zugegebenermaßen waren wir im Vorfeld etwas skeptisch gewesen – völlig zu Unrecht, wie sich sofort herausstellte: Nette Veranstalter, große Bühne, vernünftige Anlage, kompetente Techniker, schönes Gelände und Backstagepässe, mit denen man ALLES unbegrenzt haben konnte. ALLES heißt bei „Live im Schlossgarten“ ne ganze Menge: Bier-Theke, Wein-Zelt, Cocktail-Bar, Pizza-Stand, Grill-Imbiss, Hanf-Burger – Musiker, was willst du mehr?
Wir waren bester Laune und spielten mit einem Trommelfell von Sédon Frisbee. Die Dinger fliegen extrem geil, haben aber scharfe Stellen, so dass man beim Fangen höllisch aufpassen muss. Mehrmals flog unser Fell knapp an parkenden Autos vorbei… 🙂
Die jungen Lokalmatadoren von PRIMETIME checkten Sound. Chilliger Soft-Rock mit Frau am Mikro. Vor allem Gitarre, Bass und Gesang fanden wir sehr überzeugend. Als das eigentliche Konzert beginnen sollte, fing es – wie so oft, wenn COLESLAW auf einen Open Air zu Gange ist – stark zu regnen an. Da das Bühnendach nicht dicht war, hatten die Techniker alle Hände voll zu tun, um die Anlage vor den hereinbrechenden Wassermassen zu schützen. Mit knapp einstündiger Verspätung ging’s dann aber los: PRIMETIME rockten in den Abend und es kamen nach und nach ca. 300 Leute aufs Gelände.
Als zweite Band des Abends präsentierten die netten Kollegen von ESCANDALOS ihren bläserlastigen Ska. Da Ska nicht so unser Ding ist, begaben wir uns wieder auf die Wiese und spielten Drumfell-Frisbee. Es kam, wie es kommen musste: Jojo verfehlte das Geschoss beim Fangen knapp und lenkte es ins eigene Gesicht um, was einen blutenden Cut auf dem Nasenbein zur Folge hatte… und zwar ganz ohne Zombie-App! 😉
Wir enterten als dritte Band zur „Primetime“ die Bühne und rockten mit „Saving My Anger“ los. Für das Publikum war ein Stilbruch angesagt, denn wir waren in Dellmensingen die mit Abstand härteste Band des Abends. Nach einigen Minuten kristallisierten sich unter den Leuten jedoch einige waschechte Rocker heraus, die mit unserem Sound was anfangen konnten. Role und sein Kollege zauberten uns exzellenten Monitorsound auf die Bühne. Auch vor der Bühne war der Sound – wie uns im Anschluss mehrere Leute attestierten – richtig fett! Gegen Ende des Sets wurde das Publikum plötzlich zurückhaltender. Vom Scheinwerferlicht geblendet wussten wir zunächst nicht so recht, was los war, bis der erneut einsetzende Regen durch die Löcher im Bühnendach auch auf uns niederprasselte. Wir spielten dennoch unser Set zu Ende und brachten dann rasch unser Equipment ins Trockene.
Die Headliner von ROYKEY ließen sich im Anschluss alle Zeit der Welt, machten einen ausgiebigen Line-Check und begannen ihre Reggae-Show erst, als der Regenschauer abflaute. Jojo schnappte sich einen Karton mit COLESLAW-CDs und spazierte durch Bier-, Wein- und Cocktail-Zelt. Nippel und Sédon nahmen grinsend zur Kenntnis, wie ihr Kollege in Marktschreiermanier fast 10 Tonträger an den Mann bzw. die Frau brachte. Man muss nur mit den Leuten reden… 🙂
Wir genossen noch eine ganze Weile die tolle Atmosphäre und die formidable Gastronomie bei „Live im Schlossgarten“, bevor wir uns verabschiedeten und zufrieden nach Hause fuhren.
Danke: Luigi und dem gesamten Veranstalter-Team, Role und seinem Kollegen von der Technik und definitiv den rund 300 Festival-Besuchern, die dem Regen trotzten und diese coole Veranstaltung unterstützten.