11.12.2006

TOUR DIARY – 09.12.06 | KARLSRUHE, Substage, Emergenza Special Tour

Emergenza-Mann Magge Mehwald hatte das Substage in Karlsruhe angemietet, um dort die besten Emergenza-Bands Südwestdeutschlands gemeinsam auftreten zu lassen. [Für alle, die’s nicht wissen: Emergenza ist ein großer Newcomercontest für Bands aller Art.] Wir freuten uns sehr über die Einladung und sagten sofort zu.

In zwei Karossen düsten wir nach Karlsruhe. Jojo und Moni in der einen, Nippel, Sédon und Jürgen in der anderen. Sédon hatte sein Navigationssystem dabei. Jürgen versuchte über eine Stunde lang, das Gerät zu programmieren. Schließlich gab er resigniert auf. Irgendwas stimmte nicht mit dem Ding. Besitzer Sédon wusste auch nicht weiter. Außerdem konnte er bei den Programmierversuchen von Jürgen nur bedingt helfen, da sich Sédon so schlecht fühlte, dass er fast die ganze Fahrt über gegen Brechreiz ankämpfte. Nippels Fahrstil tat sein Übriges. Jürgen ließ mal wieder keine Gelegenheit aus, diesen Fahrstil mit verbalen Attacken zu kommentieren. Nippel nahm es gelassen. Der kreidebleiche Sédon meinte derweil: „Mach mol a Fenschdr auf, Nippel!“

Tja, auf die guten alten Landkarten war wenigstens noch Verlass! Von Sédons Navigationssystem konnte man selbiges nicht gerade behaupten. Für alle, die jetzt denken, wir wären blöd: Nach Karlsruhe zu finden war natürlich nicht das Problem. Einzig und allein die Lage des Substage bereitete uns Sorgen. Wir versuchten uns an den 8. Oktober 2004 zu erinnern, denn da hatten wir schon mal dort gespielt. Jojo fuhr voraus und führte uns souverän zum Substage. Der Rest der Truppe war sehr erstaunt. Ein Hoch auf Jojos Gedächtnis! Im Substage angekommen rannten fast alle aufs Klo. Irgendwie kommt uns das doch bekannt vor… 😉

Wir begrüßten Magge und viele befreundete Bands. Die Soundchecks klangen vorzüglich. Das Substage hat einfach eine fette Anlage, ein noch fetteres Mischpult und geile Monitorboxen. Ein toller Club! Da wir den Opener-Slot zugeteilt bekamen, hatten wir als letzte Band Soundcheck. Im Anschluss gab’s vorzügliche Maultaschen mit Salat. Magge schwang eine kleine Rede und erntete von sämtlichen Bands anerkennenden Applaus für seine Organisation. Jeder freute sich auf das Emergenza Best of Südwest Festival mit insgesamt acht Bands. Prallgefülltes Programm also. Witziger Nebeneffekt: Die Merchandise-Theke war an diesem Abend breiter als die Substage-Bühne, und das soll was heißen… 😀

Die Bands durchmischten sich mehr und mehr. Jeder unterhielt sich mit jedem. Keine Spur von Konkurrenz-Denken. So muss das sein! Magge freute sich sichtlich über das freundschaftliche Verhältnis der anwesenden Combos. Zu Recht – er hat schließlich seinen Teil dazu beigetragen!

Um 20.00 Uhr enterte Magge die Bühne und kündigte uns an. Wie immer schaffte er es mit seiner Ansage, einige Leute vor die Bühne zu holen. Unser Intro ertönte und wir legten vor ungefähr 80 Leuten mit „Me Again“ los. Dank vorzüglichem Monitorsound fühlten wir uns blendend und rockten souverän durch unser Set. Auch wenn die Stimmung im Publikum zu der frühen Stunde noch recht verhalten war, gab es nach unseren Songs ordentlichen Applaus. Besonders freute es uns, dass viele Mitglieder der anderen Combos vor der Bühne standen und unserem Sound lauschten. Annerkennendes Kopfnicken von Kollegen ist genau so schön, wie brachiale Pogotänze des „normalen“ Publikums. Zumindest für Ersteres hat es an diesem Abend gereicht. Mit „Here And Now“ brachten wir unsere Show zu Ende und räumten zufrieden die Bühne. Das musste an diesem Abend extrem schnell gehen. Jede Band hatte 25 Minuten Stagetime und ganze 3 Minuten für den Umbau. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Tja, der Magge kriegt das hin… 😉

Nach uns ging’s Schlag auf Schlag weiter. Folgende Combos standen auf der Bühne: JOY BECAME CLEAR, LAZURIGHT, NOCH NE BAND, PINK’S NOT RED, SLAVE, POCKET ROCKET und ONE SIDE SMILE. Allesamt (wirklich allesamt!) Bands, die wir euch nur ans Herz legen können! Emo, Indie, Punk, Brit-Rock, Alternative – von der Richtung her war so ziemlich für Jeden was dabei. Okay, es muss einem nicht jede Richtung zusagen, aber vom Songwriting und technisch gesehen, war wirklich jede Band erste Sahne. Überzeugt euch selbst!

Nach einem langen Rockabend standen wir vor dem Substage und unterhielten uns mit LAZURIGHT und mit verschiedenen Mitgliedern der anderen Bands. Kollektives Kopfzerbrechen, aber auch Gelächter hatten die Jungs von POCKET ROCKET zu verantworten: Sie hatten den Schlüssel in ihrem Bus gelassen und die Tür zugehauen. Jeder versuchte nun mit Schlüsseln, Taschenmessern und ähnlichen Utensilien, das Gefährt aufzubekommen – vergebens. Schließlich wurde der ADAC gerufen und der Käse war gegessen. 🙂

Zu später Stunde düsten wir nach Pforzheim, wo wir Einen trinken gingen. Mit am Start waren unter anderem Magge, Karle und Achim. Später kamen noch die Kollegen und Kolleginnen von NOCH NE BAND dazu. Wir hatten lustige Gespräche über alte Zeiten. Magge staunte Bauklötze und lachte Tränen, als Jojo ihm eine Anekdote nach der anderen erzählte. Vor allem diverse Geschichten über Thimo fand Magge witzig und unglaublich zugleich. Es war sehr lustig… 😀

Irgendwann strichen wir die Segel und machten uns auf den Heimweg. Magge hatte uns sogar Schlafplätze angeboten, aber wir lehnten dankend ab. Irgendwann in den frühen Morgenstunden lagen wir alle zufrieden in unseren Betten…

Ein herzlicher Händedruck geht an: Magge, JOY BECAME CLEAR, LAZURIGHT, NOCH NE BAND, PINK’S NOT RED, SLAVE, POCKET ROCKET, ONE SIDE SMILE, Moni, Karle, Achim und an dich für das Lesen dieses Gig Reviews!