17.10.2004

TOUR DIARY – 15.10.04 | RAVENSBURG, Gemeindesaal Dreifaltigkeit, Earworm Festival

Lasst euch von dem Namen der Location („Gemeindesaal Dreifaltigkeit“) bloß nicht täuschen: Das zweite Earworm Festival war alles andere als eine kirchliche Veranstaltung und sollte trotzdem himmlisch werden! Doch alles der Reihe nach…

Etwas verspätet trafen Jojo, Nippel und Mischer Jürgen in Ravensburg ein und nahmen dort erleichtert zur Kenntnis, dass die für 16.00 Uhr anberaumte Bandbesprechung ohnehin flach fiel. Wir betraten gespannt den Gemeindesaal Dreifaltigkeit und waren sofort erstaunt: Der Saal war spitzenmäßig hergerichtet, alles war ausgeschildert, es gab eine große Bar, einen Merchandise-Stand im Eingangsbereich, Backstage-Räume mit Tischkicker, eine geile Musik- und Lichtanlage, Backstage-Pässe für Bandmitglieder und andere VIPS, Eintrittsbändel wie bei Rock am Ring und vieles, vieles mehr. Kurz gesagt: Das Festival hatte absolut professionellen Anspruch!

Wir begrüßten einige Leute und vertrieben uns die Zeit mit mal mehr und mal weniger geistreichen Gesprächen. Gegen halb sieben fing mit LASCIVIOUS die erste Band an. Trotz der frühen Stunde waren schon einige Leute da und machten Stimmung. Am Anschluss gab’s Hip Hop von SECONDARY RAPSCHOOL um die Ohren, was uns weniger zusagte. Wir spielten also Kicker im Backstage-Raum und begaben uns zu dem Punkrock von CABBAGE AND TURNIP wieder nach unten in den Saal. Mittlerweile war auch eisan Done eingetroffen. Die Stimmung vor der Bühne war überwältigend: Es wurde kräftig Pogo getanzt und jede Ansage von Bassist Michi Ehm und seinen Mannen wurde mit frenetischem Applaus quittiert.

Wir freuten uns tierisch, als wir um viertel nach neun dran waren. Das war mit Sicherheit eine ideale Spielzeit! Wir betraten die Bühne und Jürgen begab sich hinters Keyboa…ähm Mischpult. Nach einem kurzen Line-Check rockten wir mit „Show For Me“ los. Mensch, war das geil! Im proppevollen Gemeindesaal Dreifaltigkeit ging’s binnen weniger Minuten zu wie in einem Hexenkessel!! Fast bis in die Mitte des Saals wurde Pogo getanzt, dass es eine wahre Freude war! Die Leute gingen ab wie’s Messer!! Wir spielten Song für Song und egal was wir taten – dem Publikum gefiel es. Nippel: „Schreit mal alle HEY!“ – Publikum: „HEY!!!“ – Jojo: „Schreit mal alle HO!“ – Publikum: „HO!!!“ So ging’s weiter mit „HEY-HO!!!“, „FICK DICH, NIPPEL!!!“, „FICK DICH SELBER, JOJO!!!“ – unglaublich!!! 🙂 Von der Stimmung her gesehen war das bis dato unser mit Abstand erfolgreichster Gig. Pogo-Tanz, Stage-Diving, tosender Applaus – hammer! Das kann man eigentlich gar nicht beschreiben! Wer nicht da war ist selber schuld! Gegen Ende unseres Auftritts brachten wir mit „This Misery“ ein brandneues Stück. Nach unserem Video-Clip-Song „Exhausted“ war Schluss und wir verließen rundum zufrieden und unter frenetischem Beifall die Bühne. Als erstes bedankten wir uns bei Mischer Jürgen, der mal wieder aus Silber Gold gemacht hatte und überreichten ihm ein kleines Präsent in Form eines T-Hemds (scheiß Amerikanisierung!!). „Schoo, Schoo und nomml Schoo. Gugg dr Feiss a!!“

Nach uns enterten die fünf Jungs von FATAL ATMOSPHERE die Bühne. Ihr Bandname war allerdings ganz und gar nicht Programm, denn die bombastische Stimmung im Gemeindesaal Dreifaltigkeit sollte kein Ende nehmen! Auch nicht, als die Headliner-Band JACKIE COLA im Anschluss ihren Deutschrock zum besten gab. Die Freiburger Jungs, die sich musikalisch eher in Hamburg wohl fühlen, überzeugten auf der ganzen Linie. Der oft gefalle Vergleich zu SPORTFREUNDE STILLER ist in diesem Fall als Kompliment auf zu fassen, denn die Jungs von JACKIE COLA standen ihren Vorbildern (?) in Wortwitz und Songwriting in nichts nach. Für uns die beste Band des Abends!! Vor allem Nippel und Jürgen waren beeindruckt.

Während Sédon und Jürgen irgendwann nach Hause fuhren, ließen Jojo und Co. diesen schönen Abend im „Ermlers“ in Aulendorf ausklingen. Nippel blieb als einziger bis in die frühen Morgenstunden in Ravensburg.

Auf dem Heimweg nach Bad Saulgau sollte jedem – unabhängig vom Zeitpunkt der Heimfahrt – ein auf mehrere Quadratmeter verteilter Fuchs begegnen. Kein schöner Anblick und in diesem Ausmaß mit Sicherheit einzigartig!! Unser Manne fand einen passenden Vergleich: „Wenn ma an Döner aufd Schdroß na wirft, dann sieht’s au so aus!“

Für einen unserer geilsten Auftritte bedanken wir uns bei Simon & Gar…ähm Stefan, beim gesamten Earworm-Team, bei Mischer Jürgen, bei den anderen Bands und bei allen Besuchern, die diesen Abend so unvergesslich gemacht haben. Danke!!