19.03.2007

TOUR DIARY – 17.03.07 | MEERSBURG, Sommertalhalle, Mesmerize Festival

Wieso eigentlich „Mesmerize Festival“? Auf der Homepage des Mesmerize Festivals wird man aufgeklärt. Dort heißt es nämlich:

„Neben Anette von Droste-Hülshoff (die bekanntlich auf dem 20 DM-Schein zu bewundern war) ist Franz Anton Mesmer (* 23. Mai 1734 in Iznang, † 5. März 1815 in Meersburg) ein weiterer berühmter Bürger Meersburgs. Mesmer versuchte, mittels Magnete auf das menschliche Nervensystem einzuwirken und entwickelte die Theorie des tierischen Magnetismus. Das englische Wort ’to mesmerize’ geht auf ihn zurück und bedeutet so viel wie ’hypnotisieren’ (daher auch das Pendel auf dem gleichnamigen „SYSTEM OF A DOWN“-Album).“

„Hammer wieder was gelernt, Herrschaften“, würde Markus Kavka jetzt sagen. Dann würde er hinzufügen: „Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit, auf Wiedersehn!“

Wir wollen uns an dieser Stelle jedoch alles andere als verabschieden und sagen: Herzlich willkommen zum ersten Gig Review im neuen Jahr 2007! Die Live-Saison sollte mit einem Auftritt beim Meersburger Mesmerize Festival gleich gebührend beginnen. Bereits im letzten Jahr waren wir dort auf der Bühne gestanden. Somit fanden wir auf anhieb zur Sommertalhalle. Diesmal parkten wir allerdings direkt vor dem Hintereingang, so dass wir unsere Sachen nur ein paar Meter schleppen mussten. Da hammer auch wieder was gelernt… 😉

Wir begrüßten die Jungs von LAZURIGHT und zahlreiche andere Menschen. Die Sommertalhalle (vor allen Dingen der Backstagebereich) waren genau so schön hergerichtet wie im letzten Jahr. Da wir recht spät nach Meersburg gekommen waren, dauerte es nicht lange, bis die ersten Menschen in die Halle strömten. Wenig später legten THE ROCKING BUFFOONS und im Anschluss die Lokalmatadoren von LIBIDO FROID los. Es gab eine geballte Portion Ska- beziehungsweise Deutschpunk auf die Ohren. Wir lauschten zeitweise von der Galerie, mischten uns aber immer mal wieder unters Volk, um Bekannte zu begrüßen.

Gegen 21.00 Uhr machten wir uns bereit. Zugegebenermaßen waren wir an diesem Abend ziemlich nervös. Schließlich sollte das unser erster Gig nach einer zweimonatigen Spielpause sein. Im Jahr 2006 hatten wir eine Show in Hiltensweiler unter ähnlichen Umständen total verpatzt. Dieser schreckliche Abend war in unseren Hinterköpfen noch sehr präsent. So was durfte sich auf keinen Fall wiederholen! Nicht zuletzt aus diesem Grund hatten wir in den Wochen vor dem Mesmerize Festival jede Menge geprobt…

Gegen 21.30 Uhr enterten wir die Bühne. Unser Intro klang aus und los ging’s mit der Live-Premiere unseres brandneuen Songs „Air To Breathe“. „Komischer Song“, wird sich der eine oder andere vermutlich gedacht haben (uns eingeschlossen). :-/ Naja, ich denke, ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass wir beim ersten Song mit tontechnischen Problemen zu kämpfen hatten. Wir wollten unseren Mischer Jürgen nach dem Gig eigentlich verprügeln, aber der war ob seines Missgeschicks schon so niedergeschlagen, dass wir ich stattdessen aufmuntern mussten. 😉 Die Hand soll jetzt aber nicht zu weit in offene Wunden gelegt werden, denn dafür besteht keinerlei Anlass! Nach unserem etwas verkorksten Opener, ging’s nämlich steil aufwärts! Wir präsentierten „Never Ending Chain“ und „Me Again“, hatten fortan vorzüglichen Sound und zeigten enorme Spielfreude. 🙂

Das Meersburger Publikum, ca. 500 Leute, bestätigte mal wieder unsere Theorie: In der Bodenseegegend sind Publikümer rockbar! Die Leute in den ersten Reihen tanzten, klatschten und hüpften ausgelassen zu unserem Sound. Ganz besondere Spielfreude bereitet es uns, wenn das Publikum mitsingt. Und zwar nicht nur irgendwie mitsingt, sondern absolut textsicher! Da sitzt du tagelang mit Block und Stift in deinem Zimmer rum und versuchst aussagekräftige Lyrics zu Papier zu bringen und irgendwann stehst du auf einer Bühne und die Leute singen genau das, was du zuvor geschrieben hast! Ihr könnt euch nicht vorstellen, was einem das als Musiker bedeutet! Jedenfalls ist es genau dieses Gefühl, welches uns dazu bewogen hat, das Covern sein zu lassen und auf eigene Songs zu setzen. Um nicht falsch verstanden zu werden: Covern macht auch Spaß und es gibt viele saugute Coverbands! Das Spielgefühl ist jedoch ein anderes und das möchten wir nicht mehr missen…

In der zweiten Hälfte unseres Sets präsentierten wir mit „Aldrin“ einen weiteren neuen Song, der auf Anhieb gut ankam. Immer mal wieder wanderten unsere Blicke zur Galerie, wo die Kollegen von LAZURIGHT und Thimo unseren Gig verfolgten. Jürgens Delays waren an diesem Abend erste Sahne und auch der Herr am Lichtpult leistete gute Arbeit. So waren wir direkt traurig, als wir nach „The Thing About You“ die Bühne verlassen mussten. Das Publikum hatte jedoch ein Einsehen und forderte eine Zugabe. Liebend gern! „Show For Me” war unser endgültig letzter Song an diesem Abend. Wir räumten die Bühne für LAZURIGHT und waren, wenn man mal vom ersten Song absieht, hochzufrieden. Definitiv einer der schönsten Auftritte der letzten Monate! Danke Meersburg!!

Im Anschluss präsentierten die Kollegen von LAZURIGHT ihren Stoner-Rock in gewohnt guter Manier. Vor allem Hannis Gitarrensoli und Licks kamen an diesem Abend sehr prägnant rüber. Während also gute Musik von der Bühne tönte, stapften wir durch die Halle und hatten jede Menge Spaß mit verschiedenen Leuten. Besondere Erwähnung verdienen natürlich die Jungs und Mädels rund um die Band DAS BRETT (Anja, Frieder, Felix, Patrick…), Nippels Konstanzer Mitbewohner Sören (übrigens: beschissene Frisur!) und Jojos BA-Kollegen (Cordula, Fritzi, Robert und Andy). Letztere sollten Zeugen eines lustigen Missgeschicks werden: Ein Kerl wollte nach draußen gehen. Der Eingangsbereich der Sommertalhalle besteht zum Großteil aus Glas. Mit genügend Alkohohl im Blut (oder auch nicht?) kann man da schon mal eine Scheibe für Luft halten. Jedenfalls lief der Typ geradewegs in die Fensterfront rein. Aber volle Rotze! Und nicht gerade langsam! Die offene Tür wäre eins weiter gewesen. Tja, so kann’s gehen… 🙂

Nach LAZURIGHT versetzten THE MELLERS die Sommertalhalle mit Ska in Tanzstimmung. Sédon und Carina (die übrigens unserem Jürgen die Haare geschnitten hat) schütteten sich mit Bargetränken voll. Und zwar nicht nur im übertragenen, sondern auch im wörtlichen Sinne, sprich: die Getränke flossen nicht nur in die Münder sondern auch auf die Klamotten. 🙂 Nippel, der während der diesjährigen Fastenzeit eigentlich keinen Alkohol trinkt, entschloss sich aufgrund des schönen Abends, einen Joker zu setzen. 😉 Jürgen, Jojo und Thimo blieben hingegen abstinent, da sie noch Fahren mussten.

Irgendwann strichen wir die Segel und freuten uns beim Abbauen über Rekord-Umsatz an unserem Merchandise-Stand. Unter anderem hatten 16 COLESLAW-Alben ihren Besitzer gewechselt. Die Tatsache, dass nun weitere 16 Leute unsere CD hören, freut uns bei Weitem mehr, als das eingenommene Geld. Ehrenwort! Nun, mit dieser leicht kitschig anmutenden (aber wahren) Aussage, soll dieser Gig Review beendet werden.

Natürlich nicht, bevor wir nicht einigen Leuten gedankt haben: Zu aller erst den Leuten vom Verein Backline Markdorf (Martin und Co.) fürs Engagieren und die professionelle Organisation, Gerhards liebenswerter Mami fürs Merchen, Papa Falkowski für seine stets ehrliche Kritik, Pablo, Thomas, Hanni & Gerhard, den anderen Bands, Moni & Carina, Thimo fürs Fahren und ganz besonders all denen, die mitgesungen haben!

Wie das Mesmerize Festival zu seinem Namen gekommen ist, wisst ihr ja jetzt. Was wir uns nach wie vor fragen, ist, weshalb das gleichnamige SYSTEM OF A DOWN-Album „MeZmerize“ heißt. Ist den Herren da etwa ein Fehler unterlaufen? Wer uns das erklären kann, der möge uns bitte eine Mail schrieben! 😉

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit, auf Wiedersehn!