Die Anfrage für diesen Auftritt hatten wir schon länger. Als jedoch ein Demo verlangt wurde und wir nichts anderes, als ein paar ziemlich schlechte Live-Mitschnitte aufweisen konnten, hatten wir den Gig praktisch schon abgehakt. Warum wir trotzdem engagiert wurden, ist uns nach wie vor ein Rätsel – vielleicht lag’s an unserer bescheidenen Gage… 🙂
Wie auch immer. Da auch an diesem Abend die Getränke umsonst waren und sich in Berg (siehe Gig Review vom 02.08.03) unsere Helfer erbarmt hatten, waren diesmal wir mit Fahren dran. So kurvten also Jojos Toyota, Sédons Opel, Nippels Corsa und Judiths ähm… Auto an diesem Sonntagabend in Richtung Aulendorf. Manne, Jonne, Gero und Strauß nahmen grinsend auf den Beifahrersitzen platz. Thimo war ausnahmsweise nicht mit von der Partie, da er es vorzog in der Türkei am Strand zu liegen und dort diverse Bücher über Tontechnik zu studieren (Wir sind gespannt, was du dazugelernt hast, Thimo!).
In Aulendorf angekommen suchten wir sogleich die Bühne in der Bachstraße auf. Was soll man sagen?? War echt ein schönes Plätzchen – halt ’n bisschen abgelegen. Anlagentechnisch waren wir zunächst skeptisch, da wir seit Langem mal wieder ohne den Mann unseres Vertrauens auskommen mussten. Die beiden anwesenden Techniker waren jedoch ähnlich nett wie Thimo. Kleiner Unterschied: Sie packten selber mit an und überließen uns das Kommando. 🙂 Naja, eigentlich ist uns die Art und Weise ja egal, solange der Sound stimmt. Außerdem kann eh keiner so tolle Sätze formulieren wie unser Thimoschatzi und dafür nimmt man seine Aufforderungen doch gern in Kauf. Und keiner trägt seine Mütze so lustig wir er. Und keiner hat beim Autofahren schon so viele Tierleben verschont, wie er. 🙂 Ähm…, wir kommen vom Thema ab. Im Übrigen frage ich mich grad, ob es tatsächlich jemanden gibt, dem es so langweilig ist, dass er diesen Gig Review bis hierher liest. Gibt es jemanden? Tatsächlich?? Jetzt im Ernst??? Cool! Na in dem Fall erzähl ich natürlich gern weiter! Also: Wo waren wir stehen geblieben??
Ähm…, wie gesagt, waren die beiden Techniker sehr nett zu uns und hatten die Ruhe weg. Da alles bereits aufgebaut war, dauerte unser Soundcheck nicht viel länger als eine halbe Stunde und wir hatten danach wirklich das Gefühl, dass alles stimmte. Es hatte diesmal jeder seine eigene Monitorbox. Judith sogar unglaubliche zwei! Und jeder hatte auf seiner Box seinen eigenen Sound. War echt klasse!
Um 19.00 Uhr erklang unser A-Team-Intro. Kurz darauf rockten wir los. War total spaßig! Mehr und mehr Leute kamen in die Bachstraße und hörten uns zu. Obwohl sich der ein oder andere Passant die Ohren zuhielt, ernteten unsere Stücke ordentlich Applaus – vor allem Judith hatte die Zuhörer auf ihrer Seite. Wenn man mal bedenkt, das die Arme mal wieder mit Fieber auf der Bühne stand, war das sehr erstaunlich, denn man merkte ihr ihre Grippe (oder was auch immer) beim besten Willen nicht an. Ungewohnt souverän spielten wir unser Set herunter. Trotzdem dürfte aufmerksamen Ohren der ein oder andere Verspieler aufgefallen sein (Wendy Clear lässt grüßen). Dass die meisten Zuschauer dann doch lieber auf ihren Sitzplätzen blieben, lag wohl an der frühen Stunde. Der anschließende Gig von BAD SHAKYN lockte deutlich mehr Leute vor die Bühne. Leider verpissten sich die meisten wieder, als ein Regenschauer auf die Bachstraße hereinpisste. Da der Drummer BAD SHAKYN auf Sédons Schlagzeug spielte, mussten wir bis zum Schluss bleiben. Obwohl Ska überhaupt nicht unsere Welt ist, war durchaus der ein oder andere Ohrwurm dabei, der uns überzeugte. Vor allem gesanglich war die ca. 10 Köpfe umfassende Truppe ziemlich stark.
Jonne, aber auch der Rest unserer „Crew“, waren recht häufig am Ausschank zu sehen. Als Nippel sich auch mal ein Apfelschorle holen wollte, wurde er von der netten Frau, die uns für diesen Abend engagiert hatte, angesprochen. Sie war scheinbar sehr von uns angetan und entschuldigte sich mehrmals, dass wir schon so früh spielen mussten. Als Nippel ihr erklärte: „Wir sind froh, dass wir überhaupt spielen durften.“, erinnerte sie sich natürlich sofort an unser Demo – und das war wirklich sauschlecht! Trotzdem war sie der Meinung, dass wir hätten später spielen sollen, da unser Auftritt deutlich besser als unser Demo war. Hätt ich ihr gleich sagen können. 🙂 Trotz Nippels Beteuerung, dass das für Coleslaw ein toller Abend war, zahlte uns die gute Frau die doppelte (!) Gage aus und behielt sich vor, uns im nächsten Jahr vielleicht als zweite Band spielen zu lassen. Wir sind gespannt, was draus wird…
Als BAD SHAKYN fertig war, wurde noch kurz Sédons Schlagzeug eingeladen und ab ging die Fahrt. Jojo, Jonne Strauß und Gero begaben sich in Bad Saulgau noch in den Stinnes, um diverse Reste zu vernichten. Hierbei sei angemerkt, dass Strauß am nächsten Tag seinen ersten Arbeitstag hatte! Nippel machte es sich derweilen zusammen mit Nessi und Fridolin auf einem Sofa im Bandraum bequem und schlief. Irgendwann weckten ihn die anderen, da sie nach Hause wollten. So spielte Nippel also zu später Stunde noch Taxi.
Große Annerkennung geht an: 2x Techniker, die Frau, die uns engagiert hatte, Strauß, Gero, Manne, Jonne, Thimo (auch wenn er nicht da war), die fantastischen Drei (Lars, Nessi, Fridolin) und an den Wettergott.