Wie doch die Zeit vergeht! Unser letztes Konzert im Franziskaner liegt bereits 6 Jahre (!) zurück. Jedoch möchten wir betonen, dass wir oft als Gäste in Hans Dangels Kult-Kneipe zu Gange sind und dass uns Hans insbesondere in unseren Anfangsjahren als Rockband immer eine Auftrittsplattform geboten hat. Somit war es längst mal wieder an der Zeit, mit unseren Instrumenten im Franzis einzumarschieren!
Wir beließen es bei unseren Akustik-Gitarren und Cajon – also der absoluten Minimal-Instrumentierung. OK, Sédon hatte noch einen Regenmacher und ein Becken für kleine „Zwischeneffekte“ dabei, aber das war’s wirklich. Wir bauten die Technik auf (ja, die ist auch bei Unplugged-Konzerten von Nöten) und Nippel dekorierte das Ambiente mit Efeu und Kerzen. Jürgen feilte am Mischpult während eines langen Soundchecks ausgiebig am Sound – wir hatten alle Zeit der Welt.
Am frühen Abend trafen unsere Freunde von BACKUP7 – die Vorband des Abends – ein. Die Jungs dürften in Bad Saulgau mittlerweile einen Namen haben. Zumindest haben sie dort in den letzten Jahren erfolgreiche Konzerte gespielt – unter anderem bei unserem 10-jährigen Bandjubiläum in Meister Digels Werkstatt. Für Bonsai, Gudze und Bit war es der erste Live-Auftritt nach einer schweren Zeit. Wir freuten uns sehr, dass die Jungs unserer Einladung folgten und mit ihrem groovigen Blues-Rock den Abend eröffneten – selbstverständlich ebenfalls im „Unplugged-Gewand“.
Jojo & Nippel saßen an der Kasse. Was sagt es bloß über ein Konzert aus, wenn die Band selber an der Kasse sitzt? Bodenständige Jungs, die ihre Gäste gerne persönlich begrüßen? Erfolglose Band, die niemand anderen findet, der an der Kasse sitzt? Geldgeile Säcke, die niemandem trauen und deshalb lieber selbst das Eintrittsgeld einkassieren? 😉 Macht euch euer eigenes Bild! Jedenfalls möchten wir uns herzlich bei den 124 Besuchern bedanken, die den Weg ins Franzis gefunden haben. Das Eintrittsgeld wird (abzüglich der Unkosten) zu 100% in die neue COLESLAW-CD gesteckt. Übrigens, mindestens EINEM trauen wir dann doch: Als sich das Konzert von BACKUP7 dem Ende zuneigte, überließen wir unserem „Bandpapa“ Holger den Platz an der Kasse. Der Rock-Purist ist auch im gehobenen Alter nach wie vor der Überzeugung, dass kein Mensch Unplugged-Konzerte braucht und daher sind wir Holger dankbar, dass er überhaupt gekommen ist.
Gegen halb zehn begaben wir uns auf die Bühne und eröffneten unser Set vor vollem Haus mit „The Thing About You“ – unserem ersten selbstgeschriebenen Song überhaupt. Über das melancholisch umkomponierte „Here And Now“ ging es weiter zu zwei Songs, die demnächst auf unserer neuen CD erscheinen werden: „Lost On The Way“ und „Dead Tomorrow“.
Wenn man ein Unplugged-Konzert in intimer Atmosphäre spielt, fühlt man sich dem Publikum sehr nahe und so nahmen wir mit Freude zur Kenntnis, dass viele Besucher unsere Songs äußerst aufmerksam verfolgten. Wir sahen Leute mitsingen, die Hüfte schwingen und konzentriert die Augen schließen. Sehr schön. Aber natürlich ist es auch OK, wenn man zwischendurch ein Schwätzchen hält uns sich mal lautstark zuprostet – wir sind schließlich bei einem Rock-Konzert! Holger würde das zwar bezweifeln, aber lassen wir das. 😉
Jürgen am Mischpult setzte insbesondere ruhigere Songs stimmungsvoll in Szene. Neben einem weiteren neuen Song und diversen COLESLAW-Klassikern (so es diese denn gibt) präsentierten wir auch den ein oder anderen „musikalischen Kniefall“ vor Künstlern, die wir gut finden: SILVERCHAIR, KIERAN GOSS, ALICE IN CHAINS. Mit „Closer Tonight“ und dem aus der Mottenkiste gekramten „Like A Rockstar“ beendeten wir unser Set. „Zugabe!!“ rief das Publikum. Wir fielen ein weiteres Mal auf die Knie und präsentierten zum Abschluss „Drive“ von INCUBUS und „The Boxer“ von SIMON & GARFUNKEL und verließen nach rund 75 Minuten unter viel Applaus die Bühne.
Einige Besucher gaben uns im Anschluss zu verstehen, dass unser Konzert kurzweilig, aber auch etwas (zu) kurz war. Sorry, wir hätten durchaus noch ein paar Songs in unser Set einbauen können, hatten uns jedoch im Vorfeld aus verschiedenen Gründen gedacht, wir halten es lieber „kurz und prägnant“. Dennoch nehmen wir solche Stimmen natürlich ernst! Eine kritische Anmerkung möchten wir an dieser Stelle dennoch loswerden: Wenn man erst um halb zehn ins Franzis kommt, obwohl „Beginn: 20:00 Uhr“ angekündigt war, dann verpasst man die Vorband – und die gehört aus unserer Sicht zu so einem Konzert-Abend mit dazu. Aber auch hier müssen wir selbstkritisch anmerken, dass „Beginn: 21:00 Uhr“ wohl besser gewesen wäre. Kurzum: Sorry! Beim nächsten Unplugged-Konzert im Franzis fangen wir etwas später an und spielen ein paar Songs mehr – versprochen!
Es gab auch einige Besucher, die uns dazu ermutigten, eine Unplugged-CD zu veröffentlichen. Dazu sind zwei Dinge zu sagen:
1. Einer unserer Produzenten heißt Holger Fiesel. 🙂
2. Dennoch wird es auf der bald erscheinenden CD mit „Behind The Curtain“ einen Unplugged-Song geben. 😀
Wir möchten uns herzlich bei jedem einzelnen der 124 Besucher bedanken, dass ihr diesen Unplugged-Abend zu einem besonderen gemacht habt! Es war für uns ein wunderschönes Heimspiel, das wir sehr genossen haben. Wir werden in den kommenden Wochen die Veröffentlichung unserer 4. CD vorantreiben.
Außerdem möchte COLESLAW & Crew sich bei folgenden Leuten bedanken: Hans Dangel und seinem Team, Fone Müller, Bonsai, Gudze, Bit, Miche Hepp, Rudi Multer und Anita Metzler-Mikuteit. Spezielle Grüße gehen an Heinz und Gerhard! Eure Anwesenheit hat uns sehr gefreut.