23.10.2006

TOUR DIARY – 21.10.06 | HARDT, Arthur-Bantle-Halle, FC-Rocknacht

Unsere 120. Show stand an. Der Fußballclub Hardt hatte für seine Rocknacht eine große Halle angemietet und mit RUNLET und BACKUP 7 zwei weitere Bands engagiert. Bereits im Vorfeld war mit vielen Leuten zu rechnen. Wir hatten große Erwartungen an diesen Gig. Nicht nur an den Gig, sondern auch an die Party danach. Der Veranstalter hatte uns und den anderen Bands nämlich Hotelzimmer gebucht. So was kommt bei uns eher selten vor und von daher muss man das auch ausnutzen, wenn ihr versteht – doch alles der Reihe nach…

Wir fuhren zu viert nach Hardt. Am Steuer saßen Jürgen und Jojo und auf den Beifahrersitzen Sédon und Nippel. Hochinteressant, nicht? Auf Umwegen fanden wir nach Hardt in die Arthur-Bantle-Halle. Die Kollegen von RUNLET waren bereits am Start. Wir begrüßten sie herzlich und unterhielten uns ausgiebig, da man sich lange nicht gesehen hatte. Einige Zeit später trafen auch die Jungs von BACKUP 7 ein, die wir noch nicht kannten. Normalerweise kucken die anderen Bands blöd, wenn wir uns beim Handshake mit unseren Spitznamen vorstellen, doch dieses Mal mussten wir lachen, da sich BACKUP 7-Frontmann Rainer mit „Bonsai“ vorstellte. 🙂

Es folgten lustige Gespräche und Soundchecks. Gott ließ Abend werden und die ersten Menschen strömten in die Halle. Wow, das waren ganz schön viele! Die meisten gingen gleich mal in die Bar und legten los. BACKUP 7 legten gegen 21.00 Uhr ebenfalls los. Allerdings legten die anders los, als die Leute in der Bar. Ihr versteht schon…

Wir saßen an unserem Merchandise-Stand und verfolgten die Show von Bonsai, Rolf und Jörg. Satter, klassischer Rock, mit viel Drive und hörenswerten Gitarrensoli. Gefiel uns gut! Obwohl sich die meisten Leute in der hinteren Hallenhälfte aufhielten, schien auch ihnen der Sound von BACKUP 7 zuzusagen. Jedenfalls gab’s nach den einzelnen Songs ordentlichen Applaus.

Im Anschluss machten wir uns bereit. Wir waren sehr heiß auf diese Show! Adrenalin schoss durch unsere Körper und dann kam endich HEEEEEJJJEEEEIIIIIIEEEEE, JJEEEEIIIIJEEEEEEIIIIIIIEEEEEEIIIIIIIEEEEEEEE. Dann kam ein Intro, das eigentlich gar keine richtige Taktart hat und deshalb bei GUITAR PRO die Zeilen rot werden lässt und dann kam ein fettes 4/4 Takt-Riff mit sattem Beat und dann kam „Fighting for some joy for my broken heart…“ und dann brach auch schon Sédons erster Drumstick. Wie immer halt! 🙂 Und es macht jedes Mal so viel Spaß, als sei es das erste Mal! Wenn man das von anderen schönen Dingen des Lebens doch auch behaupten könnte, aber wir schweifen ab… 😉

Wir bemühten uns mit aufmunternden Ansagen, die Leute vor die Bühne zu locken, und hatten dabei zumindest teilweise Erfolg. Fast alle Songs unseres aktuellen Albums „The Calming Influence“ wurden mit arschtretender Hingabe präsentiert und es machte Spaß wie schon lange nicht mehr! Insgesamt spielten wir einen unserer besten Gigs in diesem Jahr. Große Freude bereitete uns ein Kerl in der ersten Reihe, der am 30. April 2006 in Ulm unsere Scheibe gekauft hatte, und nun in Hardt sämtliche Texte lautstark mitsang. Für uns war das eine große Ehre und zugleich besser als jeder Teleprompter! 😉 Auch Cris und Lange aus Nagold strapazierten vor der Bühne ihre Stimmbänder. In der ersten Reihe standen zudem Inge und Steffi, nur dass wir während unserem Gig deren Namen noch nicht kannten. Davon abgesehen waren über 600 weitere Leute in der Arthur-Bantle-Halle. Alles in allem ein sehr schöner Gig, den wir mit zwei Zugaben gebührend zu Ende brachten.

Im Anschluss musste unser Jürgen leider heimfahren, weil am nächsten Tag der „Engel-Cup“, anstand. Das ist ein Mountainbike-Rennen, bei dem unser Roos traditionell für das „Team Coleslaw“ an den Start geht. So also auch 2006. Ist natürlich blöd, dass Jürgen ausgerechnet an diesem Abend heimfahren musste, weil wir ja wie gesagt Hotelzimmer zur Verfügung hatten. Schade! Während Jürgen heimdüste, wurde kräftig umgebaut. RUNLET haben nämlich Keyboards und so. Wenn wir’s grad von Keyboards haben: Kennt ihr den Keyboarder-Witz?

Nein??

Also, was haben ein Kondom und ein Keyboarder gemeinsam?

Ohne ist’s besser!

HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!!!! 😀

Gut, ich will jetzt gar nicht wissen, wie oft RUNLET-Keyboarder Michael den schon hören musste, aber sei’s drum. Jedenfalls bauten RUNLET um machten sich für ihre Show bereit.

Nach einer etwas längeren Pause legte der Rock-Fünfer aus Herdwangen mit „Welcome Home“ los. Wir standen meist vor der Bühne und ließen uns einmal mehr von RUNLET-Frontmann Thomas’ enorm guter Stimme verzaubern. Auch der Rest der Band überzeugte mal wieder auf ganzer Linie.

Während RUNLET durch ihr über anderthalbstündiges Programm rockten, führten unsere Wege regelmäßig in die Bar. Die Leute hinterm Tresen wussten nicht, dass wir eine der Bands waren und wollten ständig abkassieren. Nach mal mehr und mal weniger langen Diskussionen und nach Vorzeigen unseres Bandinfo-Flyers kamen wir letzten Endes aber doch umsonst an Jackie Cola (Jojo & Sédon) beziehungsweise Wodka Orange (Nippel). Der Sound von RUNLET klang immer noch geiler, was aber weniger an unseren Barausflügen als vielmehr an der Tatsache lag, dass der RUNLET-Mischer die anfänglichen Probleme mit dem PA-Limiter zunehmend in den Griff bekam. Ehrlich!

In der zweiten Hälfe des RUNLET-Gigs nahm sich Michi Schäuble den Keyboarder-Witz zu Herzen und wechselte für längere Zeit an die Gitarre. 🙂 Auch das konnte sich hören lassen! Das Publikum ging ziemlich gut mit, was Frontmann Thomas ein anerkennendes „Ihr seid har(d)t!“ entlockte. Nach mehreren Zugaben, die zum Teil unplugged präsentiert wurden, war Schluss.

Bald waren auch die RUNLET-Jungs zunehmend in der Bar anzutreffen und es wurde sehr lustig. Auch die total sympathischen Kollegen von BACKUP 7 hatten großen Durst. Die beiden Konzertbesucherinnen Steffi und Inge verwickelten uns in aberwitzige Gespräche über Gott und die Welt. RUNLET-Frontmann Thomas wollte in die Vollen langen und ließ es letzten Endes doch bleiben. Jojo rannte irgendwann mit einem kleinen Müllkübel durch den Backstage-Bereich: „Eine Spende bitte!“ Daraufhin warf jeder irgendwelche Sachen in den Müllkübel. Nippel steuerte sein Handy bei, was kollektives Gelächter zur Folge hatte. Blöderweise hatte Nippel nicht gesehen, dass kurz vorher einer der RUNLET-Jungs eine Flasche Bier in den Müllkübel geschüttet hatte. Das Handy hauchte sofort seinen Lebensgeist aus… 🙂

Kurzum: es war lustig wie selten zuvor! Die Nacht ging wie im Fluge vorbei und es würde den Rahmen dieses Gig Reviews sprengen, alle Details aufzuzählen. Mal ganz davon abgesehen, sind bei keinem von uns mehr alle Details präsent… 😉

Irgendwann in den frühen Morgenstunden wurden RUNLET und wir von einem Taxi ins Hotel, konkret: in die Pension Waldhof, gefahren. Dort ging die Party weiter. Wir machten unzählige Fotos in teuflischen Posen, schauten das Nachtprogramm von DSF, weckten mit unserem Krach wahrscheinlich die anderen Hotelgäste auf, spielten mit Porzellan-Schildkröten und so weiter und so fort. Es war eine wunderschöne Nacht, die in einen wunderschönen Morgen mündete.

Irgendwann machten sich unser Sédon und RUNLET-Frontmann Thomas Liebesgeständnisse und beschlossen dabei, die Bandkollegen in den Wind zu schießen und zusammen eine neue Band zu gründen. Diese Band muss natürlich auf Tour gehen, keine Frage! Und wie soll die Tour heißen? Ganz klar: ENTZIEHUNGS TOUR! Hahaha, lustig, findet ihr nicht? 🙂 Hmm, okay, irgendwann muss Schluss sein! Zumindest mit diesem Gig Review…

Gegen 7.00 Uhr in der Früh waren auch die Letzten im Bett. Schon um 10.00 Uhr gab’s Frühstück und es waren – man höre und staune – fast alle anwesend! Lediglich RUNLET-Keyboarder Michi sowie seine bessere Hälfte fehlten. Tja, dem Herrn Schäuble scheint der Keyboarder-Witz echt nachgegangen zu sein… 😉

Für einen tollen Gig und eine außergewöhnliche Sause bedanken wir uns herzlich bei den Leuten vom FC Hardt fürs Engagieren und die tolle Organisation (es sind keine, aber wirklich gar keine Wünsche offen geblieben!), bei Thomas, Michi, Martin, Fabio und Stefan von RUNLET sowie bei Bonsai, Rolf und Jörg von BACKUP 7 (Lasst uns so ein Festival unbedingt wiederholen – es war herrlich!), bei den Leuten von der Bar, den Technikern, Cris & Lange, Inge & Steffi, Jojos BA-Kollege Andy samt Anhang und natürlich der Pension Waldhof!