Nach längerer Zeit stand endlich mal wieder ein großes Heimspiel an. Der SV Renhardsweiler hatte uns für die Rocknacht beim Vereinepokal gebucht. Unsere Vorfreude war immens. Wir fragten die Jungs von RUNLET, ob sie uns supporten wollten. Frontmann Thomas und seine Kollegen sagten, obwohl sie gerade mitten in den Aufnahmearbeiten ihres neuen Albums stecken, sofort zu. Unsere Vorfreude wurde also noch immenser… 🙂
Am jenem Freitagmittag warteten Jürgen, Done und Nippel im Musikmarkt Bad Saulgau auf die Veranstalter von Renhardsweiler. Sie wollten um drei Uhr die Anlage abholen. Das dachten wir zumindest. Naja, wie auch immer. Jedenfalls trudelten der Fest-Chef und sein Sohnemann erst um halb fünf ein. Somit war Eile geboten. Wir beluden den mitgebrachten Hänger so schnell es ging und staunten über den Sohnemann (ich glaube, er heiß Pascal). Pascal arbeitete (trotz Kater) wie der Teufel und schleppte selbst große Bassboxen ganz allein durch die Gegend!
In Renhardsweiler wurde die ganze Technik wieder ausgeladen und aufgebaut. Obwohl wir uns beeilten und praktisch pausenlos arbeiteten, ließ es sich nicht vermeiden, dass beim Soundcheck aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit bereits einige Leute im Festzelt waren. Einige ältere Leute, um genau zu sein. Bereits als Sédon seine Bass-Drum checkte, ernteten wir böse Blicke. Als wir dann irgendwann einen kompletten Song spielten, gab’s Ärger. Ein Festfunktionär, der am Weizenstand arbeitete, kochte aufgrund der Lautstärke vor Wut und maulte uns kräftig an. Wir zuckten mit den Achseln und lärmten weiter. Falls jemand der Empörten diese Zeilen hier liest, möchten wir (mal wieder) erklären: Was wir am jenem Freitagabend gemacht haben, war nicht etwa eine Bandprobe (oder gar bloße Schikane), wie von Außenstehenden oftmals vermutet wird, sondern ein sogenannter Soundcheck. Dabei geht es im Wesentlichen darum, die Musikanlage mittels Mischpult optimal einzustellen und gleichzeitig zu testen, ob die Technik einwandfrei funktioniert. Die Lautstärke lässt sich dabei leider nicht vermeiden…
Nach uns checkten die Jungs von RUNLET Sound. Zuvor hatten wir uns natürlich herzlich begrüßt – ist doch klar! 🙂 Abendessen gab’s am Imbiss-Stand. Imbiss-Stände sind eigentlich Klasse. Pommes, Currywurst, Schnitzelwecken… es gibt’s nichts, was uns nicht schmecken würde! Dass Problem ist nur, dass im Anschluss an eine Veranstaltung mit Imbiss-Stand stets das Bandequipment ein halbes Jahr lang nach Frittenfett stinkt. Wer’s nicht glaubt, soll in unseren Bandraum kommen! 😉
Im Laufe des Abends trudelten viele Bandfreunde ein. Neben MAC waren zu unserer Freude auch Holger, Thimo und Siggi am Start. Einem schönen Abend stand also nichts mehr im Wege, zumal man’s auch mit den Jungs von RUNLET vorzüglich aushalten kann.
Nach der Siegerehrung des Vereinepokals betraten RUNLET die Bühne und legten gegen 22.00 Uhr mit „Welcome Home“ los. Ein passender Opener, wie wir finden! Nach einigen Klassikern von der Platte „State Of Art“ (wer sie nicht hat – sofort kaufen!) gab’s auch neue Songs auf die Ohren. Wir standen vor der Bühne und genossen den Gig. Auch den anderen Festgästen schien’s zu gefallen. Bassist Martin und seine Kollegen ernteten tosenden Applaus. Vor der Bühne wurde getanzt. Eine gelungene Show, um nicht zu sagen, eine „Big Show“! 😉
Nach (der) „Big Show“ verließen die Kollegen die Bühne und begaben sich sogleich an die Bar, während wir uns für unseren Gig bereit machten. Während dem Line-Check (der kleine Bruder vom Soundcheck, wobei ich mich gerade fragte, warum ich letzteren stets zusammen und ersteren mit Bindestrich schreibe) nahmen wir mit Freude zur Kenntnis, dass die Leute bis zur Bühnenkante vorrückten. Intro, „Air To Breath“, „Never Ending Chain“, und so weiter und so fort. Ihr kennt das ja. Allerdings präsentierten wir an diesem Abend auch alte Klassiker wie „Forward“ und „Dark Hole“. Wir hatten nämlich im Vorfeld angekündigt, an diesem Abend sämtliche Songs zu spielen und dieses Versprechen erfüllten wir nun mit ausgesprochener Spielfreude. Kein Wunder – bei der Unterstützung! Mal wieder waren Eva, Fabian und 2x mal Nico am Start. Und Metaller Andy Braun. Und Cris und Lange. Und Mau von den CHAINDOGS. Und Gregor von GUNFIRE. Und viele andere. Wir freuten uns riesig, gaben alles und rockten wie Hölle! In der zweiten Hälfte unseres Sets präsentierten wir eine längere Unplugged-Einlage. Wir spielten unter anderem eine eigenwillige Version von „This Misery“, an der sich die Geister schnitten. Für Holger war die Unplugged-Einlage mal wieder überflüssig wie ein Kropf, aber dem Rest vom Fest schien’s zu gefallen. Gegen Ende gab’s zur Freude vieler Fans und zum Leidwesen unseres Mischers Jürgen „Like A Rockstar“ auf die Ohren. Pogo-Tanz inklusive! Nach einer Zugabe verließen wir zufrieden die Bühne und begaben uns zu RUNLET an die Bar. Danke Renhardsweiler!
Der Abend wurde noch gebührend gefeiert. Jojo strich relativ früh die Segel, da er am nächsten Morgen bereits um neun eine Vorlesung hatte. Auch Jürgen musste irgendwann seiner Müdigkeit Tribut zollen. Done und Nippel genossen die Nacht. Irgendwann halfen sie den Veranstaltern beim Abbauen und sagten ihnen, wo angepackt werden musste. Das war gar nicht so einfach, da die abbauenden Festfunktionäre fast allesamt betrunken waren. Betrunken, aber ausgesprochen nett! Nachdem die Anlage im Hänger war, ging’s zurück an die Bar. Nippel unterhielt sich im Laufe des Abends sogar noch mit dem älteren Herrn, der sich bei unserem Soundcheck so sehr aufgeregt hatte. Nach einigen Minuten war der Streit aus der Welt und es wurde freundlich angestoßen. 🙂
Herzlichen Dank: Den Veranstaltern vom SV Renhardsweiler (uns hat’s bei euch sehr gefallen!), den Leuten an der Bar, am Weizenstand und am Imbiss, Alfons „Fone“ Müller, RUNLET (wir sollten mal einen gemeinsamen Song mit dem Titel „Big Show For Me“ schreiben!), unseren Bandfreunden und Hardcore-Fans (ihr wisst, wer ihr seid!), MAC und natürlich dir!