25.09.2005

TOUR DIARY – 23.09.05 | MARKDORF, Theaterstadel, Rocknacht

So könnte es doch öfter sein!

Ausnahmsweise verzichteten wir auf einen Soundcheck und fuhren erst am Abend los. Mit von der Partie waren Stefan, Raidi, Carina, Moni und Alex. Als wir gegen 20.00 Uhr in Markdorf ankamen, hatten wir Probleme, überhaupt in den „Theaterstadel“ hineinzukommen, da bereits zig Leute vor der Tür Schlange standen. Schnell zurück zum Auto, ein paar Koffer und Instrumente geholt und schon bildeten die ganzen Menschen bereitwillig eine Gasse. Zweifler bringt man mit einem wichtigen Gesichtsausdruck und den Worten: „Wir sind von der Band!“ auch aus dem Weg… 🙂

Drinnen mussten wir erst mal staunen. Was für eine geile Location! Dank zahlreichen Säulen, Engeln und anderen Verzierungen hatte der Theaterstadel einen leichten Kirchen-Touch. Vor der großen Bühne befand sich wie immer eine Tanzfläche und gegenüber eine Bar. Direkt neben dieser Bar befand sich eine Nische, die sich hervorragend für unseren Merchstand eignete. Wir holten uns die Erlaubnis von einem netten Kerl namens Paul und bauten dann in dieser Nische unseren Kleiderschrank und so auf. Das beste vom Theaterstadel hab ich allerdings noch gar nicht erwähnt: Über der Tanzfläche gibt es eine Galerie, also ein zweites Stockwerk! Hier gibt’s ein Bild davon. Vom „Second Floor“ aus hat man optimale Sicht auf die Bühne und ist zudem in Sicherheit, aber dazu später mehr…

Als unser Merchstand aufgebaut war, wurden auch schon die Pforten geöffnet und die Leute strömten ins Innere. Und wie viele! Der Ansturm schien kein Ende zu nehmen. Binnen einer halben Stunde war der Theaterstadel praktisch voll. Umso erstaunter waren wir jedes Mal, wenn wir nach draußen gingen und dort immer noch über hundert Wartende erblickten. Bei den ersten beiden Combos, THE BUFFOONS und LIBIDO FROID, war die Stimmung bereits vorzüglich. Nach den beiden Gigs gingen wir in den Backstageraum, während unsere Mitgereisten den Merchstand übernahmen. Die Bezeichnung „Backstageraum“ ist diesmal wörtlich zu nehmen, denn die Künstlergarderobe befindet sich im Theaterstadel wirklich direkt hinter der Bühne. Wir stellten dort unsere Instrumente bereit und sahen amüsiert zu, wie sich die Kollegen von D.A.L. (Die Aufnahme läuft) mit aberwitzigen Kostümen ankleideten. Als das Intro ertönte, enterte die ungefähr zehnköpfige Truppe mit viel Bier die Bühne und präsentierte dort eine spaßige Mischung zwischen Rock und Ska. Uns sagte der Sound erstmals an diesem Abend zu und auch im Publikum steigerte sich die ohnehin schon gute Stimmung. Im Anschluss an D.A.L. bereiteten wir alles vor und verschwanden dann nochmals hinter der Bühne. Mittlerweile waren ca. 500 Leute im Theaterstadel – der Laden platzte aus allen Nähten.

Wir waren heiß wie selten zuvor, als Roos gegen 22.45 Uhr unser Intro laufen lies. Unter Applaus betraten wir die Bühne und rockten los. Bereits nach wenigen Sekunden hatten wir das Publikum auf unserer Seite. Leck mich am Arsch – die gingen ab wie noch nie! Von der Bühne bis zum FOH wurde zeitweise brachialster Pogo getanzt! Wir waren unheimlich froh, dass wir das Privileg hatten, auf der Bühne stehen zu dürfen. Auch die Leute, die sich oben auf der Galerie befanden, staunten nicht schlecht, als sie nach unten auf die Tanzfläche blickten. Dort wurde dermaßen gerockt, dass Jürgens Mischpult immer mal wieder einen Satz machte und plötzlich einen halben Meter weiter hinten stand! Das muss man sich mal vorstellen!! Es wurde geklatscht, geschrieen und gefeiert! Wir konnten machen was wir wollten – dem Publikum gefiel es! Uns natürlich auch!! Dabei ließen wir uns auch nicht von der Kotzlache aus dem Konzept bringen, die einer der Besucher direkt vor Jojo auf die Bühne gesetzt hatte. 🙂

Wir präsentierten uns in guter Form und wechselten immer wieder freudige Blicke mit unserem Mischer Jürgen, der das Ganze wohl genauso wenig fassen konnte wie wir! Einmal ging ein Mädchen ziemlich unsanft zu Boden und wurde dort zunächst liegen gelassen. Jojo versuchte etwas Ruhe in den Saal zu bringen und erklärte nach einem Song: „Leute, wenn jemand umfällt – sofort wieder aufheben!“ Weiter ging’s. Und wie! Wir hatten so großen Spaß, dass unser Auftritt wie im Fluge vorbei ging. Nach „Like A Rockstar“ sagten wir „Tschüss“ und verließen die Bühne. „Zugabe!“ schrie das Publikum. „Gerne!“ sagten wir und kamen noch einmal zurück. Mit „This Misery“ beendeten wir unseren Gig. Nippel zum Publikum: „Markdorf, das war heute unser 94. Konzert und ich sag das nicht jedes Mal: es war eines der besten! Ihr seid unglaublich!! Vielen Dank!!!“ Zu guter Letzt gab es noch ein Big Finish, wobei uns mal wieder einer von Sédons Drumsticks um die Ohren flog. 🙂 Hochzufrieden verließen wir die Bühne. Eins können wir an dieser Stelle schon versprechen: In Markdorf haben wir nicht zum letzten Mal gespielt!

Im Anschluss präsentierte sich der Rock-Vierer von SLIENT SCREAM in gewohnter Manier. Geile Band mit ausdrucksstarkem Gesang! Die Stimmung war ähnlich gut wie bei uns. Einmal kämpften sich Jojo und Nippel bis vor die Bühne. Dort ging es so heiß her, dass den beiden ein kurzer Blickkontakt genügte, um sich zu sagen: „Okay, hauen wir wieder ab!“ 🙂

Die Leute kauften an unserem Merchstand alle CDs weg, die wir dabei hatten. Mit so einem enormen Zuspruch hatten wir im Vorfeld natürlich nicht gerechnet! Gegen Ende der Show von SLIENT SCREAM lichtete sich das Publikum etwas. Wir freuten uns über viele Bekannte aus Nagold (Maggie und Co.), mit denen wir uns an unserem Merchstand eine Weile unterhielten. Irgendwann verstauten wir unser Zeug in den Autos, wobei Roos mal wieder alle möglichen Leute parodierte und wie so oft für allgemeines Gelächter sorgte. 🙂

Wir verabschiedeten und bedankten uns bei vielen Leuten und fuhren schließlich los. Nach einem kurzen Abstecher ins Ravensburger Mc Donald’s, ging’s zurück in die Heimat.

Für eines unserer schönsten Konzerte bedanken wir uns bei: Markdorf-Rock-City, Martin & den anderen Organisatoren, Freddy & SLIENT SCREAM, Paul & der ganzen Belegschaft vom Theaterstadel, Stückle, Elen, Maggie & Co., Stefan, Raidi, Alex, Moni und Carina.

So könnte es doch öfter sein!