Beim Jahreskonzert der Jugendmusikschule Bad Saulgau sollten wir zusammen mit dem Jugendstreichorchester einen Song performen, für den unser Gitarrenlehrer und Freund Friedbert „Fribbe“ Reuter (laut der Schwäbischen Zeitung ist er der „oberschwäbische Musikguru“) eine Partitur geschrieben hatte. Wir entschieden uns für das Liebeslied „Back to you“ von BRYAN ADAMS und holten uns dafür Verstärkung: Corny Reinhardt spielte den Bass und Christoph Seitz übernahm den Klavier-Part.
Bereits die Proben in der Musikschule bereiteten uns großen Spaß. Der stets gut aufgelegte Leiter des Orchesters, Alban Beikircher, wusste mit hintersinnigen Sprüchen wie: „Kinderlein, das ist ein Lagenwechsel wie er in den besten Familien vorkommt!“ zu begeistern. Ob seine großteils doch etwas jüngeren Orchestermitglieder den vollen Horizont dieser Aussage überblickten, sei einfach mal dahingestellt – wir hatten auf jeden Fall unsere helle Freude daran. Für ungewolltes Grinsen sorgte außerdem seine Überzeugung: „66 Halbe – das müsste doch zu schaffen sein!“.
Am Morgen vor dem Auftritt war dann Generalprobe in der Stadthalle. Alles schien perfekt zu laufen, bis Herr Beikircher den Jojo kurz in die Musikschule schickte, um dort einige Notenständer abzuholen. Jojo schnappte sich Sédons Auto (das übrigens eine neue Seitenscheibe hat) und düste los. Nach relativ langer Zeit kam er zurück: „Sédon, es tut mir leid, aber ich hab deinen Autoschlüssel verloren! Ich musste mich von einem anderen Auto mitnehmen lassen!“. Nippels Freude war groß – die von Bandkollege Sédon hielt sich erwartungsgemäß in Grenzen. Während wir probten, suchte also die komplette Belegschaft der Musikschule Bad Saulgau nach dem verschollenen Schlüssel. Irgendwann kam unser Held in Form von Fagottlehrer Michael Held und überreichte uns mit den Worten: „Er lag auf dem Flügel.“, das vermisste Stück Metall, das übrigens schon allein mehr wert hat, als Sédons komplette Karre. CHAD KROGER hat wohl doch Recht, wenn er singt: „And they say that a hero can save us…”
Nach diesem Hick-hack und der Probe testeten Nippel und seine Bandkollegen die Strapazierfähigkeit der Wiese zwischen Stadthalle und Festsaal. Das überraschende Ergebnis: Fahrt nie mit Vollgas über eine Wiese, wenn sie nass ist, es könnte ihr schlecht bekommen!! Der Versuch COLESLAW ins Gras zu schreiben, misslang dann aber doch…
Um 16.00 Uhr begann das Konzert mit dem witzigen Beitrag einer großen Kindergruppe. Witzig vor allem deshalb, weil einer der Kleinen beim Singen leicht übermotiviert zu Werke ging. Bereits an fünfter Stelle waren wir an der Reihe. Bis das Orchester Platz genommen hatte, verstrichen wie immer ein paar Minuten. Alban Beikircher gab den Einsatz und schon ging’s los. Blöderweise hatte Friedbert am Ende der Generalprobe das Kabel einer Monitorbox zerlegt. Er hatte es vor dem Auftritt kurzerhand durch ein neues ausgetauscht, was auf der Bühne nun für hammermäßigen Zerrsound (!) sorgte, obwohl die beiden Gitarren eigentlich rein akustisch waren. Gott sei dank war dieser Effekt wirklich nur auf der Bühne zu hören. Jojo & Co. ließen sich nix anmerken und trugen ihr Stück, das in der Schwäbischen Zeitung später als „Publikumsknaller“ bezeichnet werden sollte, recht fehlerfrei vor. Der Applaus am Ende war üppig, was uns natürlich freute. Im weiteren Verlauf des Konzerts fielen uns ein weibliches Gesangsensemble und das Jugendblasorchester positiv auf, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden…
Zu guter Letzt gilt es mal wieder Danke zu sagen: Fribbe für seine Partitur und für’s Abmischen, Alban Beikircher für seine Arbeit und seinen Humor, Corny und Christoph für ihr Können an Bass und Piano, Vefik Alatas für seine Mühe mit Bühne und Musikanlage, Fagottlehrer Michael Held für seine Heldentat, allen Zuhörern und natürlich den Jungen und Mädchen vom Jugendstreichorchester Bad Saulgau für ihr schönes Spiel! Wir hoffen, ihr habt ein Nachsehen, dass wir euch an dieser Stelle nicht alle namentlich nennen. Wenn das mit dem großen Konzert im kommenden Sommer tatsächlich klappen sollte, dann holen wir das nach. Versprochen!!