27.06.2005

TOUR DIARY – 25.06.05 | HAUSEN AM ANDELSBACH, Live At Plaza

Mal wieder stand ein Festival an. Wir waren sehr neugierig, denn die Homepage von Live At Plaza sah vielversprechend aus.

Gegen 18.00 Uhr trudelten die Raumschiffe von Jojo, Nippel und Sédon in Hausen am Andelsbach ein. Neben Tontechniker Roos waren auch noch Moni und Carina mit an Bord. Nach kurzer Suche hatten wir das Festival-Gelände gefunden: War ein richtig schnuckeliges Plätzchen! Die Tanzfläche (oder auch der „Moshpit-Acker“) vor der enorm hohen Bühne war rundum von Büschen und Bäumen eingrenzt. So eine Art natürliches Kolosseum. 🙂

Wir begrüßten zahlreiche Jungs und Mädels, die das Festival (übrigens zum ersten Mal) veranstalteten. So freundlich wie an diesem Abend sind wir in der Vergangenheit selten empfangen worden! Jeder war total nett und hilfsbereit. Als wir unsere Autos vor die Bühne fuhren, waren sofort zig Leute da, die unser Zeug auf die Bühne schleppten.

Im Anschluss an die Arbeit wurden wir in eine kleine Hütte mitgenommen, die gleichzeitig der Backstagebereich war und mit einem durch Bauzäune abgegrenzten Weg direkt mit der Bühne verbunden war. In der Hütte saßen noch mehr freundliche Menschen aus Hausen, die gerade das Halbfinale des Confederation Cups (Deutschland gegen Brasilien – 2:3) anschauten. Roos und Nippel gesellten sich zu ihnen, während die Anti-Fußballfans Jojo und Sédon es mit ihren besseren Hälften vorzogen, draußen auf schlechtes Wetter zu warten. In der Hütte unterhielten sich die Hausener über den Vorabend, über zu viel Alkohol und über zu wenig Schlaf. Roos zog es vor, sich über die Regeländerungen im Fußball auszulassen: „Bald ist es so weit, dass Frauen die Abseits-Regel kapieren. Dann ist der Fußball tot!“ Dafür erntete er mal wieder Gelächter… 🙂

Mit der Zeit zogen schwarze Wolken auf. Es find an zu tröpfeln und binnen weniger Minuten prasselte ein typisches Sommergewitter auf das Festival-Gelände ein. Parallel zur Regenstärke verschlechterte sich der Empfang des Fernsehers. Gegen Ende des Fußballspiels musste man daher mit Ameisen-Fußball vorlieb nehmen. 🙂 Jojo sorgte auf der Bühne dafür, dass unser Equipment nicht nass wurde. Auch die Herren von der Tuttlinger Anlagenfirma deckten ihr Mischpult etc. mit Folien ab.

Nach einer guten halben Stunde war das Unwetter vorbei. Vor der Bühne hatte sich eine riesige PUDDLE OF MUDD gebildet. Trotzdem begaben sich die Kollegen von THE BROWNSTONES zum Soundcheck auf die Bühne. Um 21.00 Uhr kamen dann einige Besucher aufs Festival. Wenn man das schlechte Wetter bedenkt, dann waren das gar nicht mal so wenige! Gegen 21.30 legten THE BROWNSTONES mit ihrem Stoner-Rock los. Das Publikum stand zwar relativ weit von der Bühne weg, kam aber mehr und mehr in Fahrt.

Ca. eine Stunde später waren wir dran. Roos begab sich zu den Tuttlinger Kollegen hinters Mischpult und wir machten einen kurzen Line-Check. Danach startete er unser Intro und wir rockten los. Erfreulicherweise befanden sich viele Saulgauer im Publikum, wenngleich wir von der Bühne aus praktisch keinen sahen, da wir von den Scheinwerfern so sehr geblendet wurden. Der einzige, den wir (dank Blitzlicht) immer wieder erkannten, war Miche Hepp von der Zeitung. 🙂

Jürgen hatte nach eigenen Worten sehr mit dem Sound zu kämpfen. Zweimal fiel die komplette linke Seite der PA-Anlage aus – wofür er natürlich nichts konnte. Auch auf der Bühne waren die Soundverhältnisse eher schwierig. Wir rockten so gut es ging, aber Hand aufs Herz: Das war keine besonders gute Vorstellung von uns. Jojo und Nippel waren mit ihrem Spiel ziemlich unzufrieden. Lediglich Sédons Leistung war in Ordnung, obwohl sich eines seiner Tom-Mikros verabschiedete. In der zweiten Hälfte unseres Gigs konnte wir uns etwas steigern, aber das gelbe vom Ei war es trotzdem nicht. Wir bedankten uns beim Publikum (über 200 Leute) sowie bei den absolut freundlichen Organisatoren des Open Airs und räumten die Bühne für NME MINE.

Während wir unser Equipment zurück in unsere Autos brachten und über unsere Vorstellung diskutierten, fand Roos die richtigen Worte: „Jungs, es kann nicht jeder Gig optimal laufen. Vor einem halben Jahr hätten wir uns über einen solchen Auftritt gefreut!“ Damit hatte er wahrscheinlich recht.

Zurück auf dem Festival-Gelände freuten wir uns aber den geilen Sound von NME MINE. Zwar waren auch bei den Jungs aus Biberach die Soundverhältnisse nicht optimal, doch wussten sie dies durch ein absolut professionelle Vorstellung auszubügeln. Das Publikum kam gegen Schluss zunehmend in Fahrt. Die Pfütze vor der Bühne war mittlerweile fast komplett versickert, so dass doch noch Pogo getanzt wurde. Beeindruckende Vorstellung von NME MINE! Respekt!!

Im Anschluss an den Gig folgte eine lange Umbaupause, denn die Jungs von der EDDIE PALERMO SHOW BAND bauten auf der Bühne eine Art Küche (!) auf. Es stand ein Tisch mit Herdplatten und allerhand Lebensmitteln rum. Wir waren zwar neugierig, wie diese Utensilien in die Show eingebaut werden, doch leider auch zu müde, um noch länger zu bleiben. Wir drehten eine Abschiedrunde und düsten gen Heimat.

Herzlichen Dank an: Mike und sein Team (es war außerordentlich cool bei euch – wir wären jederzeit wieder dabei!), die Leute vom FOH, Miche Hepp, Carina, Moni, Cris, an die anderen Bands sowie an alle Zuhörer – speziell an die vielen Leute aus Saulgau: Claudi, Jonne, Pasl, 2x Stefan, Kilian, Bine, Ute usw. – ihr wisst, wer ihr seid.

„Auf’s Maul!!“