Weihnachten verbringt man wenn möglich im Kreise der Familie. Folglich war es konsequent, dass wir den ersten Weihnachtsfeiertag früh morgens mit einer Bandprobe begannen und ein paar Stunden später im Bandbus saßen. Auch unser Tontechniker Jürgen „Racofix“ Roos machte seinen Job am Rack no fix klar, so dass wir zusammen nach Dornstadt bei Ulm düsen konnten.
Dort angekommen stand ein freundliches „Empfangskomitee“ des Veranstalters bereit, das uns beim Entladen des Equipments half. Dadurch mussten wir nicht so oft laufen, was in Anbetracht der Eiseskälte durchaus angenehm war. Im Backstageraum machten wir Bekanntschaft mit den Jungspunden von THE DEADNOTES (jüngstes Bandmitglied 22 Jahre alt) und den etwas älteren Herrschaften von ORANGE (Band vor 22 Jahren gegründet). Durchweg sehr nette Kollegen.
Ein besonderes Lob verdient das Catering: Es gab vorzügliche Kässpätzle mit Schmelzzwiebeln und Salat. Während wir in uns hinein schaufelten, schlüpften die Kollegen von ORANGE in orangefarbene Maßanzüge und betraten die Bühne. Dort war es mangels Beleuchtung so stockfinster, dass man von den grellen Anzügen nicht viel sah. Dafür gab es in saftiger Lautstärke rotzigen Deutsch-Punk auf die Ohren. Wenig später schraubte jemand an der Lichtanlage. Danach sah man zumindest den Drummer. Gehört hat man alle.
Der Weihnachtsrock in Dornstadt scheint eine etablierte Veranstaltung zu sein. Es strömten jede Menge Leute ins KiGa. Volles Haus. Wir mussten uns regelrecht durch die Leute kämpfen, um zur Showtime zur Bühne zu gelangen. Kurzer Line-Check. Dann unser Intro. Dann technische Probleme an Nippels Bass-Funksender. Mit 30 Sekunden Verzögerung schließlich losgerockt. Jürgen schob am Mischpult und am Rack no fix die Regler in die richtige Position und fixierte alles mit Racofix.
Nach dem leicht verzögerten Start kamen wir schnell in Fahrt und präsentierten zunächst zwei Songs unserer aktuellen CD „Black Heart Fairytales“. Wenig später gab es mit „To The Bone“ und „Soul On Ice“ zwei brandneue COLESLAW-Songs auf die Ohren. Inzwischen ist bei diesen beiden Songs der Punkt erreicht, wo die leichte Anspannung, die man beim Vortragen neuer Songs anfangs hat, purer Spielfreude weicht. Yeah! Es ging mit „Black Heart Fairytales“ Songs weiter, bevor wir gegen Ende des Sets ein paar ältere Schinken von der Bühne bliesen, um zu guter Letzt mit „Hell Breaks Loose“ zu schließen. Dornstadt, vielen Dank fürs Mitrocken! Wir kommen gerne wieder!
Von der Bühne rab ond fix das Equipment in den Backstageraum getragen. Wenig später legten THE DEADNOTES mit modernem Pop-Rock los. Wir zogen durchs KiGa, lauschten der Show, quatschen im Backstageraum und durchstöberten das Merch-Angebot. THE DEADNOTES hatten CDs. Standard. Sie hatten auch Vinyl. Okay, kein Standard, aber auch nichts Besonderes. Sie hatten allerdings auch Kassetten. Kassetten! MCs!! Obwohl die Jungs gerade mal Anfang 20 sind! Irre. Wir waren begeistert und kauften eine.
Nach der Show von THE DEADNOTES gab es DJ-Sound auf die Ohren. Das junge und auffällig oft tätowierte Publikum feierte ausgelassen weiter. Wir sagten irgendwann „Tschüss“ und „Danke“ und düsten zurück gen Heimat. Am Ende vom Dag no fix beim Schachdl-Wiad einkehren. Jürgen war zunächst voller Freude, regte sich dann aber zu Recht über das massive Gepiepe und Gehupe in dem amerikanischen „Schnell“-Restaurant auf. Didididid. DIDIDIDID.
Neben dem Publikum verbeugt sich COLESLAW vor: Domenic Tomann und dem gesamten Team vom KiGa, dem Kässpätzle-Koch bzw. der Köchin, Audio Express und dem Tontechniker vor Ort sowie THE DEADNOTES und ORANGE für die Backline.