31.05.2003

TOUR DIARY – 29.05.03 | BAD SAULGAU, Stinneshof, Patchworktage

Im Rahmen der Bad Saulgauer Patchworktage, einer großen Ausstellung, welche vier Tage lang in vielen Gebäuden der Stadt zu sehen war, sollten wir auf dem Stinneshof direkt vor unserem Bandraum ein Open-Air spielen. Heinz stellte uns freundlicherweise seine geile Anlage zur Verfügung, so dass auf jeden Fall schon im Vorfeld mit gutem Sound zu rechnen war. Allerdings hatten wir keine Bühne und fragten deshalb bei der Firma Platz nach einem LKW-Anhänger. Blöderweise waren die alle grad irgendwo im Einsatz. Das Ehepaar Drescher (Besitzer der Firma Platz) stellte uns deshalb ihren Bootanhänger (!) zur Verfügung. Kurz vor Feierabend mussten also einige Mitarbeiter von Platz Haus noch damit anfangen, den Bootsanhänger in eine Live-Bühne zu verwandeln. Natürlich waren die Herren über die kurzfristig anberaumten Überstunden nicht sehr erfreut. Trotzdem waren sie freundlich und versahen den Bootsanhänger mit einem perfekt gefertigten Holzaufbau (sogar mit Geländer!).

Der Wettergott spielte am Auftrittstag mit und wir konnten aufbauen. Allerdings war die Ausstellung (zumindest der Stinnes) alles andere als gut besucht. Grob geschätzt dürften so an die 300 Finger da gewesen sein. Wir spielten natürlich trotzdem und hatten dank Thimo am Mischpult zumindest tollen Sound. Es waren sogar funktionierende (!) Monitore da. Zunächst spielten wir akustisch, was den großteils älteren Ausstellungsbesuchern noch halbwegs gefiel. Als wir jedoch E-Gitarre und E-Bass einstöpselten, da war’s dann angeblich zu laut und wir mussten aufhören („Die Leute setzten sich schon gar nicht mehr hin!“). Grinsend stellten wir unsere Instrumente ins Eck, entschuldigten uns bei den Jüngeren, die uns natürlich hören wollten, und bauten wieder ab.

Aus den Fehlern am Vortag gelernt, spielten wir am zweiten Tag ausschließlich ein längeres Unplugged-Set. Wiederum strahlte die Sonne, weshalb die meisten Leute wohl lieber zum Baden gingen, als zum Stinnes kamen. Nippel und Jojo waren am Vortag ziemlich lang im E.D. gewesen und auch Sédon hatte mal wieder Glanzzeiten gehabt. Umso überraschender war es, dass wir am zweiten Tag deutlich besser spielten, als am ersten, was eigentlich egal war, da uns sowieso keiner hören wollte…

Randgeschichte: Frau Drescher hatte während der Patchworktage die Straße vor ihrem Haus (Privatgrundstück) mit einem Schild versehen, welches die Durchfahrt verbot. Gerade als sie sich darüber geärgert hatte, dass trotzdem ständig Autos über ihren Grund und Boden kurvten, raste auch schon wieder ein weinroter BMW daher. Jojo sagte noch: „He Nippel, da fährt schon wieder einer!“ und da war’s auch schon passiert: Der Lenker des BMWs heizte ziemlich rasch über den Hof und mähte an der Hofausfahrt einen ordnungsgemäß von rechts kommenden Motorradfahrer um. Obwohl die Schuldfrage eigentlich klar beim BMW-Fahrer lag, fingen die beiden wild an zu streiten. Schließlich musste die Polizei gerufen werden. Nippel und Jojo hatten ihren Spaß…

Wir danken: Heinz, Heinz und nochmals Heinz, Thimo, Miche Hepp, Musikmarkt Müller, Familie Drescher, den Arbeitern von Platz Haus, Gero, Lars, Bommel, Manne, Wetter, E.D. Elephant und den wenigen, die da waren.