Ausnahmsweise mussten wir mal unter der Woche, nämlich Donnerstags, ran. Naja, immerhin waren Schulferien. Jojo hatte Semesterferien und Nippel war gerade mit seinem Zivildienst fertig. Lediglich Sédon musste in den sauren Apfel beißen und am nächsten Tag arbeiten…
Gespannt fuhren wir nach Daugendorf (bei Riedlingen) zum Engel. Wir hatten viel Gutes über die Live-Kneipe gehört, aber keiner von uns war jemals dort gewesen. Schwer zu erkennen war der Gasthof nicht: An der Hauswand prangte eine überdimensionale Gibson Les Paul. Wir gingen hinein und begrüßten Engel-Chef Ralf, der gerade mit seiner Band (sozusagen der „Hausband“) Soundcheck machte. Ein paar Handshakes später saßen wir im gemütlichen Engel-Biergarten und ließen uns von der blonden Bedienung mit Getränken verwöhnen.
Gegen Abend fülle sich der Engel. Die „Hausband“ legte los. Zu dritt wurden einige Coversongs gespielt. Engel-Chef Ralf überzeugte durch seine ausdrucksstarke Stimme. Im Anschluss hatten die Daugendorfer Jungs von TRAPDOORS ihren ersten Gig und präsentierten ausschließlich Eigenkompositionen.
Kurz bevor wir dran waren, verlangte Jojo, dass Nippel seinen Gürtel entfernt: „Der verkratzt meine Gibson!!“ Nippel wollte nicht und so fingen die beiden an zu diskutieren. Schließlich hatte Nippel seinen Gürtel in der Hand und war unzufrieden: „Meine Hose rutsch!!“ Sofort stand Sédon hinter Nippel und zog ihm die Hose runter. Lachend rannte Nippel in Richtung Toilette und rempelte dabei Carina an. Jojo hatte letzten Endes die entscheidende Idee: Er schnallte Nippel den Gürtel wieder um – und zwar mit der Schnalle auf dem Rücken. So einfach wie genial…
Wir betraten die Bühne, veränderten dort ein paar Kleinigkeiten und legten los. Obwohl der Engel bereits wieder leerer war, als zuvor bei den Lokalmatadoren, schien unser Sound zu gefallen. Vor ein paar Headbangern spielen wir unser Set, stimmten um Mitternacht ein Geburtstagsständchen an (Alles Gute, Daniel!!) und wiesen ca. 1000 mal auf unsere CD hin. Nach zwei Zugaben war Schluss. Engel-Chef Ralf war begeistert und lobte uns. Wir verkauften ein paar CDs und lauschten der „Hausband“, die den Abend ausklingen lies. Anschließend räumten wir unser Equipment in unsere Karossen, drehten im Engel eine Abschiedsrunde und fuhren dann nach Hause. Jojo fuhr vor Nippel her und sorgte mit Blinkanlage, Bremslicht und Nebelschlussleuchte für Lichtspiele. Nippel gab fleißig Kontra. Als plötzlich ein Reh direkt am Straßenrand stand und blöd herglotzte, erschraken Jojo und Nippel so sehr, dass sie die Lichtspiele fortan unterließen…
Für einen geilen Abend bedanken wir uns bei: Ralf und seinem Team, Carina, Änsge sowie bei allen Zuhörern.