02.10.2007

TOUR DIARY – 30.09.07 | STUTTGART, Rosenau, In Blau ***UNPLUGGED***

Wenn man in einer Band spielt, führt einen diese Tatsache immer mal wieder zu Veranstaltungen der etwas anderen Art. Das von ROMAN WREDEN präsentierte „In Blau“ war definitiv ein Exot besagter Sorte. Als wir die wunderschöne Rosenau, ein schnuckeliger und edler Laden im Herzen Stuttgarts, betraten, waren wir sofort von alternativem Flair umgeben. Wir schüttelten einige Hände freundlicher Menschen und begaben uns sogleich auf die Bühne zum Soundcheck. Es lief alles wie am Schnürchen. Sehr gute Anlage. Sehr guter Monitorsound. Es gab keinerlei Probleme. Für viele der anwesenden Künstler mag das der Normalfall sein, aber wir selber freuen uns einfach, wenn man eine professionelle Location betritt, wo von vorne bis hinten alles passt. Vor allem Jürgen war erfreut: „Geile Anlage! Da kann man kreativ arbeiten.“

Nach einem kleinen Abstecher in eine nahegelegene Döner-Bude stellten wir dessen Überflüssigkeit fest, denn in der Rosenau wurden uns im Anschluss schmackhafte Kässpätzle und ein zutatenreicher Salat kredenzt. So was kann man sich nicht entgehen lassen! Wir holten uns Teller und aßen ein zweites Mal. 🙂 Großes Lob an die Küche!

Als die Veranstaltung begann, saßen wir mehr als gesättigt in der linken Hälfte der Rosenau und blickten gespannt zur Bühne. Der Singer und Songwriter ROMAN WREDEN eröffnete den Abend als Gastgeber selbst mit einem Song. Im Anschluss betrat der Solokünstler THE HELI ARC die Bühne und hatte eine ganze Weile lang mit technischen Problemen zu kämpfen. Offenbar war irgendein Kabel defekt, so dass das Mikrofon nicht funktionierte. Tja, so was kommt eben auch in professionellen Clubs vor. Als der Fehler endlich gefunden war, legte THE HELI ARC mit seiner One-Man-Show los: Er spielte verschiedene Melodien auf der Gitarre, nahm sie nebenher auf und ließ sie schließlich in einem Loop ineinander laufen. Nach einiger Zeit fügte er Schlagzeug und schließlich Gesang dazu, während das Spektakel auf einer Leinwand von Videos untermalt wurde. Auf diese Weise „baute“ der junge Kerl vier Songs zusammen. Alex meinte: „Das klingt wie PLACEBO.“ Jürgen fühlte sich hingegen an RADIOHEAD erinnert. Nippel bestätigte beides. Es war einfach eine eigenwillige Mischung. Weiter ging’s mit den beiden Singer und Songwritern PETER PIEK und LUCKA. Zwei filigrane Gitarristen, die – jeweils allein – melancholische Stücke präsentierten. Die Lacher auf ihrer Seite hatten im Anschluss KURT VON SUSO & THORSTEN SCHEERER: Die beiden begleiteten einen Drum-Beat mit Gitarre und minimalistischem Sprechgesang, ohne sich dabei all zu ernst zu nehmen. Vor allem das Stück „Auto“ war witzig. Es folgte erneut ROMAN WREDEN – nun aber in Begleitung von STEFAN CHARISIUS an einem afrikanischen Saiteninstrument: eine Mischung aus Harfe und Sitar. Prädikat an alle bisherigen Künstler: Technisch versiert, äußerst kreativ und total abgefahren!

Danach betraten wir die Bühne. Wir hatten uns kurzfristig dazu entschieden, mit „This Misery“ zu eröffnen. Unplugged ist dieser Song noch sperriger als im Original und daher nicht gerade eingängig. Zu „In Blau“ passte dieser Einstieg jedoch hervorragend! Weiter ging’s mit „The Thing About You“ und „Closer Tonight“. Zu guter Letzt spielten wir „Here And Now“. Nach jedem Song ernteten wir kräftigen Applaus. Obwohl wir unser Unplugged-Set als sehr soft einstufen würden, waren wir – verglichen mit den meisten anderen Künstlern dieses Abends – geradezu hart. Unser Sound schien dennoch zu gefallen. Wir erklärten dem Publikum mehrfach, dass wir normalerweise harte Rockmusik machen. Trotzdem verkauften wir nach unserem Auftritt ein paar CDs. Die werden sich wundern… 😉

Mal wieder gilt es „Danke“ zu sagen: ROMAN WREDEN, dem Rosenau-Team, dem Techniker, dem Mädel am Merchandise-Stand, Moni, Alex, Flo, Anne & Öre.